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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Beendigung des Schismas mit der orientalischen Kirche durch die Wiederaufnahme des Papstes Johannes (XVIII.) in die Diptychen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Brief des Patr. Petros III. v. Antiochien an Patr. Michael Kerullarios v. 1054 (Will, Acta et scripta 192 f.). Reg.:Lit.: Hirsch, Jahrbücher II 383 f.; Hergenröther, Photius III 728 u. 773; Michel, Humbert und Kerullarios I 18 f. u. II 29; Every, Byz. Patriarchate 149; Runciman, Eastern Schism 63 ff.

Kommentar

Patriarch Petros bezeugt in seinem zitierten Brief aus dem Jahre 1054, daß zur Zeit des Patriarchen Johannes III. von Antiochien (997‒1009) ein Papst Johannes in den Diptychen eingetragen war und vor 45 Jahren, also noch vor 1009, selbst in Byzanz liturgische Erwähnung fand. Es kann sich daher nur um Papst Johannes XVIII. handeln, nach dessen Tod wieder eine Entfremdung zwischen der östlichen und westlichen Kirche eintrat (vgl. n. 1042). Auf einem Mißverständnis des Petros beruht dagegen die Angabe des im 12. Jh. schreibenden Bischofs Nikolaos von Methone, daß bereits 48 Jahre vor dem erwähnten Brief des Petros, also schon etwa 1006, der Papst durch den Patriarchen Sergios II. von Byzanz aus den Diptychen gestrichen worden war; vgl. die Stelle bei Hergenröther III 728 Anm. 110. Michel führt zum Beweis für die Annäherung zwischen Rom und Byzanz auch irrtümlich eine Grabschrift an, die er auf Papst Johannes XVIII. deutet, die aber zum Grab des Papstes Marinus I. gehört; vgl. Duchesne, Lib. pont. II 224 Anm. 2 und Montini, Le tombe 144. Hirsch vermutet, daß die Annäherung auf Betreiben des byzanzfreundlichen römischen Patricius Johannes II. Crescentius erfolgte; vgl. dazu auch Kölmel, Kirchenstaat 56.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 982, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-00-00_1_0_2_5_0_1028_982
(Abgerufen am 19.04.2024).