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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Der aus der römischen Stadtregion an der Porta Metrobia stammende Römer Johannes Fasanus, Kardinal(presbyter) von St. Peter und Sohn des Priesters Ursus und der Stephania, wird als Johannes XVIII. zum Papst ordiniert.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Ann. Beneventani 1003 (MGSS. III 177); Ann. Augustani 1006 (MGSS. III 124); Thietmar v. Merseburg, Chr. VI 100 (MGSS. N. S. IX 392); Hermann v. Reichenau, Chr. (MGSS. V 118); Bernold v. Konstanz, Chr. (MGSS. V 424); Chr. Suevicum univ. (MGSS. XIII 69); Chr. min. Erphordensis (Holder-Egger, SS. rer. G. 42/1899, 626). Reg.: JL. I p. 501.

Kommentar

Nur die genannten Quellen erwähnen ausdrücklich die Ordination des neuen Papstes, die laut der zitierten Version der Ann. Beneventani in die natalis Domini stattgefunden haben soll. Zum selben Datum kommt auch JL. auf Grund der Angaben bei Martin v. Troppau (MGSS. XXII 432) über die 19 tägige Dauer der Vakanz nach dem Tode Johannes' XVII., was freilich nur für den bei JL. errechneten Todestag stimmt, nicht aber laut den Berechnungen von Poupardin (vgl. n. 979), wonach sich eine Vakanz von mehr als anderthalb Monaten ergäbe. Ein Regierungsantritt Johannes' XVIII. nach dem 15. Dez. muß auch laut den bei JL. zitierten Urkunden angenommen werden. Zum Jahre 1003 verzeichnen das neue Pontifikat weiters Auct. Bellovacense (MGSS. VI 461), Cencius (Fabre-Duchesne I 328), Helinand v. Froidmont (Migne, PL. 212, 921), Ann. Colbazenses (Jørgensen 42), Ann. Uticenses (MGSS. XXVI 498) u. Chr. Basileense (MGSS. XXXI 289). Häufig begegnen Notizen zum Jahre 1004, wohl wegen des Nativitätsstiles; vgl. etwa Ann. s. Vincentii Mettensis (MGSS. III 157), Ann. Saxo (MGSS. VI 652), Chr. Vulturnense (Federici, FSI. 58/1925, 96), Hugo v. St. Viktor (MGSS. XXIV 96), Ann. Palidenses (MGSS. XVI 66 u. 97), Ann. Ceccanenses (MGSS. XIX 281) u. Matthäus Paris (Madden, SS. rer. Brit. 44/3, 160 u. Luard, SS. rer. Brit. 57/1, 480). Über die Herkunft des Papstes vgl. die Versionen des Lib. pont. (Duchesne II 266: Johannes, qui dicebatur Fasanus, natione Romanus, de regione secus portam Metrovi ... ‒ Phasimus, cardinalis sancti Petri, qui et Johannes, de patre Urso presbytero, matre Stephania). Vgl. auch Ebendorfer, Papstchr. (Zimmermann, MGSS. N. S. XVI 322). Den Beinamen erklärt Thietmar mit id est gallus. Zur Kardinalswürde vgl. Andrieu, Le carrière 114. Zur Stadtregion vgl. Valentini-Zucchetti in FSI. 88/1946, 147 Anm. 2. Als Ordnungszahl begegnet für den Papst häufig auch XVII. und XIX. wegen der Auslassung Johannes' XVI. (n. 784) und der doppelten Zählung Johannes' XIV (vgl. n. 740); vgl. dazu auch Poole, Studies 166 f. Johannes XVIII. gilt als 145. römischer Bischof. Seine Erhebung erfolgte wohl unter dem Einfluß des römischen Patricius Johannes U. Crescentius, vgl. Hartmann, Gesch. Italiens IV 173. Haller, Papsttum II 229 u. 562 vermutet sogar Verwandtschaft mit den Crescentiern. Einen Bruder des Papstes namens Benedikt (germanus domini nostri XVIII. papae Johannis) kennt man aus seinem jüngst gefundenen Grabstein. Er war Abt von St. Erasmo am Monte Celio. Da dieses Kloster n. 1003 als Besitz von Subiaco erscheint, laut dem Regesto Sublacense im Jahr 1008 aber nicht zu Subiaco gehörte, sondern erst wieder am 11. Jan. 1009 (vgl. Allodi-Levi 130 u. 92), wird die Verselbständigung des römischen Klosters unter Benedikt auf 1005‒1008 zu datieren sein. Man muß annehmen, daß sie durch Johannes XVIII. zugunsten seines Bruders vorgenommen wurde. Vgl. A. M. Colini L'epitaffio del fratello di Giovanni XVIII. (Arch. stor. Rom 99/1976, 333‒335) mit Edition der Grabschrift 333.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 980, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1003-12-25_1_0_2_5_0_1025_980
(Abgerufen am 25.04.2024).