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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Unter Vorsitz des Papstes Silvester (II.) und des Kaisers Otto III. tagt eine von italischen und deutschen Bischöfen besuchte Synode. Auf Befragen des Papstes berichtet der Presbyter Thangmar als Gesandter des Bischofs Bernward von Hildesheim über den Gandersheimer Streit und der Erzbischof Friedrich von Ravenna über seine deswegen unternommene Legation nach Deutschland sowie über die Synode von Pöhlde (n. 945). Das Konzil vertagt die Beschlußfassung bis zum Eintreffen des übrigen deutschen Episkopats, besonders des Erzbischofs (Heribert) von Köln. Diesem werden Boten entgegengeschickt, um zum Erscheinen vor Papst und Kaiser zu Epiphanias (1002) zu mahnen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Thangmar v. Hildesheim, Vita Bernwardi 36 (MGSS. IV 774); Wolfher v. Hildesheim, Vita Godehardi 23 (MGSS. XI 184). Reg.: JL. I p. 499; Boye, QuKat. 70; Böhmer-Uhlirz n. 1435 c; GP. VII/1, 51 n. * 127. Lit: Hefele-Leclercq, Hist. des conc. IV 869 f.; Boye, Synoden 157, 213 u. 266; Tschan, Bernward of Hildesheim I 190 ff.; Uhlirz, Jahrbücher Otto III. 387 f.; M. Pericoli, Il concilio del 1001 a Todi (Spiritualità cluniacense 1960, 308‒311); Wolter, Synoden 207 ff.; Görich, Gandersheimer Streit 65.

Kommentar

Das Konzil schloß sich an die von Papst und Kaiser gemeinsam in Todi (Tudertinae) begangenen Weihnachtsfeierlichkeiten an (n. 956); vgl. Thangmar: ubi in festivitate sancti Johannis evangelistae concilium coadunatur episcoporum per Romaniam et aliquorum de Tuscia et Italia. Als Teilnehmer aus Deutschland nennt Thangmar die Bischöfe Notger von Lüttich (vgl. dazu auch Kurth, Notger II 81 n. 45), Siegfried von Augsburg und Hugo (u.) von Zeitz. Insgesamt sollen 30 Bischöfe anwesend gewesen sein. Über den Verlauf des Konzils berichtet ausführlich mit Wiedergabe der Reden und Erwähnung der Zeremonien die Vita Thangmars, der Wolfher folgt. Über die Berufung des Konzils vgl. n. 951. Die geplante Fortsetzung der Synode zu Epiphanias 1002 kam nicht mehr zustande, da die deutschen Bischöfe mit Erzbischof Heribert erst Mitte Jan. 1002 in Todi eintrafen; vgl. Uhlirz 390 f. u. Müller, Heribert 141. Über vermutlich in Todi stattgefundene Beratungen bezüglich der Ostmission vgl. n. 966.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 957, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1001-12-27_1_0_2_5_0_1002_957
(Abgerufen am 19.04.2024).