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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Das Kloster S. Salvator auf dem Monte Amiata erhält auf Bitte des Abtes Ingezo eine Bestätigung seiner Besitzrechte an dem von dem Markgrafen Hugo geschenkten Hof Bagni und an der Burg S. Donati in der Grafschaft Castrensis.

Überlieferung/Literatur

Deperditum oder nicht ausgefertigte Urkunde.Nach dem Entwurf DD. O. III. 858 ff., Nr. 425 ... noverit ... christianus populus, venerabilem abbatem Ingezonem nomine monasterii domini Salvatoris, in Tuscia provincia loco monte Amati positi, nostrae serenitatis expetisse suffragium, quatinus superno respectu quandam cortem vocabulo Balneum infra eandem provinciam sitam, olim ab Ugone marchione ex hereditario iure sui monasterio iuste et legaliter traditam, nostro ... consensu . . sibi suisque successoribus ... rite habendam ... firmaremus. Quin etiam in praescripta provincia, comitatu Castrensi castellum quoddam sancti Donati nomine nuncupatum nuper a quodam christianae benignitatis viro favente uxore sua, cum essent sine liberis, ... monasticae institutioni innotuit dicatum, sed ... a quibusdam nunc rapacibus violenter detineri invasum monachisque, quod est pessimum, contra decretum testatorum nequiter evacuatum; ... Cuius ... votis interventu ac petitione domni abbatis annuentes tam praefatam cortem ab Ugone marchione ipsius monasterio traditam quam etiam iam dictum castellum monachorum coetui deputatum ... sibi suisque successoribus ... perpetuo habenda ... firmamus ... interdicentes ... ut nullus dux aut marchio ... contra hoc ... praeceptum ... agere ... praesumat.

Kommentar

Dieser Entwurf des Contextes stammt von einem kanzleifremden Diktator, vermutlich einem Mönch aus der Begleitung des Abtes Ingezo und ist dem Entwurf zu D 24 ähnlich, bei dem glücklicherweise auch die endgültige Fassung erhalten ist. Protokoll, Corroboratio, Rekognition, Signumzeile und Datierung fehlen. Es bleibt ungewiß, ob dieser Entwurf tatsächlich für die Ausfertigung eines nicht erhaltenen Diploms verwertet wurde, wir es daher mit einem Deperditum zu tun hätten, oder ob die schwere Erkrankung und der Tod den Kaiser gehindert haben, das von dem Abt vorgelegte Schriftstück (Archivio di Stato zu Siena) zu billigen. Jedenfalls gehört dieser Entwurf, der erst nach dem Tode des Markgrafen Hugo (21. Dez. 1001, Reg. 1435 a) verfaßt worden sein kann, in die Reihe der Diplome, deren Ausstellung von einigen Klöstern Tusziens anläßlich dieses Ereignisses erbeten worden ist. Vgl. dazu die Vorbemerkungen in MG. DD. O. III. S. 858 f. ‒ Der Ort Balneum (= Bagni, sö. v. S. Salvador) kommt vielleicht auch in DH. II. 68, S. 84f. von 1004 Mai 25 vor, (curtis Palea, an der Paglia?) in dem ein Abt Winizo (möglicherweise identisch mit Ingezo) die Bestätigung des Königsschutzes und des Besitzes für das Kloster empfing. Hingegen fehlt hier wie auch in der zweiten, allerdings verfälschten Besitzbestätigung durch Kaiser Konrad II. (DK. II. 79, Reg. 82) eine Erwähnung des Kastells S. Donati. Es wäre daher zu erwägen, ob nicht Otto kurz vor seinem Tod eine Bestätigung für die Besitzrechte an dem von Hugo von Tuszien geschenkten Hof Bagni gewährt hat und dieses Deperditum den Kanzleien Heinrichs II. und Konrads II. noch als Vorlage diente, während eine Billigung der Schenkung des Kastells S. Donati nicht erfolgt ist. Übrigens besteht auch noch die Möglichkeit, das D 425 mit der im 11. Jh. einsetzenden Fälschertätigkeit in S. Salvador zusammenhängt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1436, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1001-00-00_5_0_2_3_0_1305_1436
(Abgerufen am 19.04.2024).