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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto erneuert auf Bitte des Bischofs Petrus die Privilegien seiner Vorfahren für Novara und die Verleihung des Districtus in der Stadt Novara und im Umkreis von drei Meilen durch Otto I. und verfügt, daß der Bischof dieselbe Gerichtsgewalt haben sollte wie er selbst, sein Missus oder sein Pfalzgraf (... liceat ad augmentum et honorem praescriptae sanctae ecclesiae episcopo suisque successoribus iam fatae civitatis liberos et totius episcopii intus et de foris habitantes distringere ... ante se vel suos missos legaliter ... et quicquid contentionis inter eos emerserit, diffiniat sicut diffiniendum esset ante nos vel nostrum missum seu palatinum comitem ...). ‒ Heribertus canc. vice Petri Cumani episc.; mit wenigen Zusätzen, bzw. Änderungen und dem von Her. C. stammenden Eschatokoll wörtliche Wiederholung von DO. I. u. II. 414, Reg. 549. „Si ergo loca divinis cultibus mancipata.”

Überlieferung/Literatur

fehlt.

Transsumt König Wenzels vom 2. Mai 1395 in notarieller Abschrift a. d. J. 1450 und Transsumt des Notars J. Fr. Serbelloni v. 3. März 1564 in der Bibl. Negroni e civica in Novara; Transsumt Kaiser Karls V. 30. Sept. 1529, ebd.; Abschrift des 17. Jh. Biblioteca di Stato zu Turin, Misc. 163, Nr. 20.

Species facti in causa Novariensis ecclesiae (1721) 321; MG. DD. O. III. 800 f., Nr. 374; Morandi, Le carte del Museo civico di Novara (1913) 13 f.

Stumpf 1236.

Kommentar

Zur Frage der Echtheit von DO. I. 414 vgl. Rieger, Immunitätspriv. 7 ff., 26 ff. ‒ Diese Urkunde kann erst nach 968 ausgestellt worden sein, da beide Ottonen darin als Kaiser erscheinen. Vgl. M. Uhlirz, Ital. Kirchenpol. 222 f. ‒ Zu der Bedeutung der Verleihung missatischer und pfalzgräflicher Rechte durch Otto I., die von Otto III. erneuert wurde, vgl. ebd. 304 f.; Jbb. O. III. 340 f. ‒ Zur Datierung von DO. III. 374 vgl. Kehr, Urkk. O. III. 254 f., der die nach ihm mit dem Itinerar nicht vereinbare Tagesangabe auf einen Fehler des Kopisten oder des Mundators zurückführt. Daß diese Urkunde nach den Jahresmerkmalen erst in der Zeit v. 1. Jänner ‒ 21. Mai 1001 ausgefertigt worden sein kann, ist sicher, damals war jedoch ein Aufenthalt in Pavia ausgeschlossen, so daß uneinheitliche Datierung angenommen werden muß. Die Handlung muß im J. 1000 in Pavia stattgefunden haben. Die Tagesangabe ist freilich auch schwer mit dem Itinerar dieses Jahres vereinbar, doch ist sie nicht unmöglich, wie Kehr angenommen hatte; denn wenn auch Otto nach D 372 am 11. Juni noch am Hohentwiel weilte, konnte er am 13. in Chur eingetroffen sein, von dort am 14. die Weiterreise angetreten und am 22. Pavia erreicht haben, wo seine Kanzlei ihre Tätigkeit wiederaufgenommen bat. Nicht vereinbar ist damit allerdings das Tagesdatum 20. Juni für D 373, doch wäre diese Schwierigkeit mit der Annahme der späteren Hinzufügung zu beheben. Wahrscheinlich ist doch die Datierung beider Stücke, D 373 und D 374, nicht einheitlich gewesen. D 374 ist Vorurk. III. für DH. III. 306. ‒ Zur Stelle „diffiniat ..., palatinum comitem” vgl. Niccolai, Città e signori (1941) 75 und zur Scheidung der „liberi civitatis” von den „episcopii ... habitantes” ebd. 87, Anm. 4. ‒ Vgl. ferner zu DO. I 414 C. Manaresi, Origini del potere dei vescovi. Bull. stor. ital. 58 (1944) 263 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1381, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1000-06-22_1_0_2_3_0_1151_1381
(Abgerufen am 24.04.2024).