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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Silvester (II.) gibt allen Gläubigen (omnibus Christianae fidei cultoribus) bekannt, daß der Vizegraf Stephan (I. von Gévaudan) und dessen Frau Angelmoda das Kloster Langogne (ecclesiam sanctorum Geruasii et Prothasii ... in comitatu Gabalitano) (D. Mende) begründet, aus Eigengütern dotiert und zu ihrem Seelenheil samt einem alle drei Jahre fälligen Zins von fünfzehn Solidi der römischen Kirche über den Reliquien des Apostels Petrus tradiert haben; nimmt die Stiftung samt allen ihren Besitzungen in den päpstlichen Schutz (sub nostra protectione), verleiht die Exemtion 〈und verbietet die Verhängung des Interdikts〉. ‒ Notum esse volumus ... Dato privilegio ecclesiae Cosmae et Damiani ...

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 1677 Paris Bibl. nat.: Ms. lat. 12767 fol. 62v. Drucke: Hist. de Languedoc II. preuv. 154 (fragm.); Migne, PL. 139, 284 (fragm.); Hist. de Languedoc, nouv. ed. V 332; Wiederhold, PUU. in Frankreich VII 34; Zimmermann, PUU. 730 n. 378. Reg.: J. 3012; JL. 3931; Millares, Doc. I 31 n. 39; Santifaller, LD. 323; Santifaller, Elenco 536. Lit.: Marini, Papiri diplomatici 61; D. B. Prouzet, Histoire du Gévaudan, I (Mende 1846) 397; Ewald, Diplomatik Silvesters 335; Hist. de Languedoc, nouv. ed. III 224; Rochemaure, Gerbert 666; Kortüm, UrkSprache 291 f.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Wiederhold VII 16 u. 34. Das Papstprivileg ist nur als Insert in der Gründungsurkunde des Vizegrafen für das Kloster Langogne (Hist. de Languedoc, nouv. ed. V 331) bzw. in deren Kopien überliefert und dürfte auch hier nur fragmentarisch und fehlerhaft übernommen worden sein. Die älteren Drucke beruhen auf dem heute verlorenen Chartular von Langogne. In Hist. de Languedoc, nouv. ed. V 332 Anm. 1 wird die Echtheit bezweifelt. Dafür spricht, daß die Urkunde keinerlei Anklänge an das damals in der Papstkanzlei übliche Formular zeigt, vgl. dazu aber Breßlau in AUF. 6/1918, 31. Auch die nur verstümmelt überlieferte Datierung, die bloß den Ausstellungsort nennt, macht die Urkunde verdächtig. Eine echte Tradition muß aber angenommen werden. Vom Beschreibstoff des Papstprivilegs heißt es in der Urkunde des Vizegrafen: privilegium in junco marino scriptumin pergameno〉, wobei die beiden letzten Worte wohl Zusatz des Kopisten sein dürften, der nicht verstand, daß eine Papyrusurkunde gemeint war. Am 2. Dez. 999 ist Silvester II. mit Angelegenheiten von St. Cosmas und Damian in Mica Aurea befaßt (n. 894), woraus sich vielleicht ein Anhaltspunkt für die Datierung der Urkunde ergibt. Zur Gründung des Klosters, seiner Unterstellung unter den päpstlichen Schutz und zur Zinspflicht vgl. auch n. 845 und n. 892.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 893, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0999-12-00_2_0_2_5_0_937_893
(Abgerufen am 29.03.2024).