RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5
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Papst Silvester (II.) rät dem Kaiser Otto (III.), im Kloster San Paolo (fuori le mura) anstelle der regelwidrig lebenden Mönche Kanoniker einzusetzen (in beati Pauli ecclesia ... monachos ... prave degentes inde expellere ... ac alterius instituti, quos videlicet canonicos dicimus).
Überlieferung/Literatur
Erw.: Rodulf Glaber, Hist. 14 (Prou 16). Reg.: ‒ Lit.: Sackur, Cluniacenser I 340 f.; Schuster, San Paolo 60.
Kommentar
Der durch keine andere Quelle bestätigte Bericht Rodulfs ist von fraglicher Glaubwürdigkeit. Das Paulskloster war im 10. Jh. mehrmals reformiert worden (vgl. n. 125 u. n. 223), so daß der kaiserliche Plan ein Versagen aller Reformen voraussetzt. Durch eine Vision des Apostels Paulus soll Otto von seinem Vorhaben abgebracht und zu einem neuen monastischen Reformversuch veranlaßt worden sein, den vermutlich Odilo von Cluny durchführte. Silvester II. hat die Besitzungen des Klosters bestätigt (n. 866). Zur Datierung vgl. Sackur, der die Ereignisse mit dem durch das Diplom Ottos III. vom 13. April 999 für Santa Maria in Pavia (Böhmer-Uhlirz n. 1310) bezeugten Romaufenthalt Odilos von Cluny in Zusammenhang bringt.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI II,5 n. 865, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0999-04-00_4_0_2_5_0_909_865
(Abgerufen am 28.03.2024).