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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Graf Ekkehard tradiert auf Rat des Papstes Silvester (II.) dem Apostel Petrus seine Eigengüter (um Helmarshausen) und erhält die Erlaubnis zur Begründung eines Klosters auf diesem Gut sowie ein Papstprivileg über die Klosterfreiheit (n. 872).

Überlieferung/Literatur

Erw.: Translatio s. Modoaldi 1 (MGSS. XII 290). Reg.:Lit.: Pfaff, Abtei Helmarshausen 198; Rathgen, Untersuchungen 6 ff.; Heinemeyer, Urk. Helmarshausen 340 f. u. 353.

Kommentar

Die Erzählung der aus dem Anfang des 12. Jh. stammenden Quelle (Ekkihardus Romam adiens, consilio et auctoritate venerabilis memoriae Silvestri papae, quidquid sui iuris possessionum erat, beato Petro apostolo tradidit construendique coenobii licentiam et loci libertatem obtinuit) ist schon deshalb falsch, weil die angeblich erst auf Grund der päpstlichen Lizenz erfolgte Gründung des Klosters Helmarshausen bereits 997 stattfand. Die Unterstellung des Klosters unter den päpstlichen Schutz Silvesters II., die auch in einer gefälschten Urkunde Ottos III. von 997 (Böhmer-Uhlirz n. 1238 und Heinemeyer 321 n. 1 bzw. 329 ff.) erwähnt wird, ist ‒ wie Kehr in NA. 49/1932, 86 ff. zeigt-eine Erfindung des Autors der Translatio, auf Grund der dann die Romfreiheit des Klosters in verschiedene Urkunden eingefälscht wurde. In der Ekkehard während seines Romaufenthaltes verliehenen Urkunde Silvesters II. (n. 872), von der die Translatio richtig erzählt und wonach man die Ereignisse datieren kann, ist davon keine Rede. Über die Versuche zur Identifizierung des kinderlos gestorbenen Grafen Ekkehard vgl. zusammenfassend Heinemeyer 351 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †871, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0999-04-00_1_0_2_5_0_915_F871
(Abgerufen am 20.04.2024).