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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Kriegszug des Kaisers (Otto III.) und des Papstes (Gregor V.) gegen den Sabinagrafen Benedikt (II.), der sich nach seiner Flucht aus Rom (n. 840) in Cerveteri verschanzt hat. Der Papst nimmt den Abt Hugo (I.) von Farfa mit und verspricht ihm die Rückgewinnung der dem Kloster gehörigen und von Benedikt in Besitz genommenen Burg Tribucum. Vor Cerveteri wird der ebenfalls durch das Heer mitgeführte Sohn des Grafen Benedikt Crescentius mit gefesselten Händen und verbundenen Augen zum Galgen geführt und dadurch der belagerte Benedikt veranlaßt, sofort die Stadt Cerveteri zur Rettung seines Sohnes dem Papste zu übergeben. Die Belagerer können noch am selben Tage nach Rom zurückkehren.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Hugo v. Farfa, Exceptio relationum, und Gregor v. Catino, Chr. (Balzani, FSI. 33/1903, 64 f. u. 34/1903, 81 f.). Reg.: Böhmer-Uhlirz n. 1279 a. Lit.: Schuster, Ugo di Farfa 26 f.; Hartmann, Gesch. Italiens IV/1, 117; Schuster, Farfa 121 f.; Vehse, Sabina 142; Kölmel, Kirchenstaat 36; Uhlirz, Jahrbücher Otto III. 265.

Kommentar

Zur Datierung der Ereignisse vgl. n. 840. Hugo v. Farfa ist als Begleiter des Zuges gegen Cerveteri bester Gewährsmann für die von ihm berichteten Geschehnisse. Gregor v. Catino wiederholt nur seine Darstellung. Laut Hugo soll der Papst zu ihm gesprochen haben: Veni mecum ad Cere, eo pacto, ut si comes Benedictus reddiderit mihi ipsam civitatem, recipiat filium, et stet finis inter vos; sin autem, filium eius suspendi faciam ipso vidente, et tibi restituam Tribucum. Aus diesen Worten kann erschlossen werden, daß das Vorgehen gegen Crescentius auf Befehl des Papstes geschah. Die Rückgabe von Tribucum an Farfa wurde jedoch nicht erreicht; vgl. n. 1131. Über dieses heute zerstörte Kastell vgl. Silvestrelli, Città, castelli e terre 434. Schuster identifiziert es mit Baccelli bei Fara in der Sabina.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 841, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0998-06-00_2_0_2_5_0_883_841
(Abgerufen am 16.04.2024).