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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Gregor (V.) gibt allen Gläubigen (omnibus episcopis, ducibus, marchionibus, comitibus sanctae Dei ecclesiae fidelibus) bekannt, daß er auf Bitte des Grafen Bernhard (Tallaferro) von Besalú der von diesen aus Eigengütern in der Grafschaft Besalú (comitatu Bisuldunensi) zum eigenen Seelenheil gestifteten und der alleinigen römischen Jurisdiktion unterstellten Kollegiatkirche in Besalú (monasterium in honore ac nomine sancti Genesii et sancti Michaelis archangeli) (D. Gerona) genannte Besitzungen und Einkünfte in Ort und Grafschaft Besalú mit gleichzeitigem Erlaß des Alienationsverbotes bestätigt sowie Papstschutz (sub nostrae apostolicae sedis tuitione) und Immunität verliehen habe, wofür ein Jahreszins von zwei Solidi der Peterskirche (in Rom) geschuldet werde. ‒ Creditae nobis speculationis ... Scr. pm. Petri not. et scrin. SRE. in men. Apr., ind. XI.

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: Erw.: Urk. Bernhards v. 1000 u. d. Raimund IV. Berengar v. 1137 sowie Wahlakt d. Abtes Adalbert (II.) v. 1005 (Monsalvatje, Noticias II 252, 272 u. 278). Drucke: Marca-Baluze, Marca hispanica 952; Cocquelines, Bull. I 296; Tomassetti, Bull. I 473; Migne, PL. 137, 924; Monsalvatje, Noticias II 248; Zimmermann, PUU. 692 n. 355. Reg.: J. 2973; JL. 3885; Monsalvatje, Noticias XI 243 n. 207; Santifaller, LD. 321; Santifaller, Elenco 317; Martí Bonet, Reg. 404 n. 38. Lit.: Monsalvatje, Noticias II 80; Kehr, Principat 15 f.; Abadal, L'abat Oliba 74; Abadal, L'esperit de Cluny 41; Bauer, Vita canonica 59; Engels, Episkopat und Kanonie 86 f.; Bauer, Rechtsverhältnisse 53 ff.; Engels, Schutzgedanke 212 ff.; Engels, Königsschutz u. Papstschutz 404 f.; Kortüm, UrkSprache 115 ff.

Kommentar

Eine handschriftliche Überlieferung des Papstprivilegs scheint nicht mehr zu existieren; vgl. Kehr, PUU. in Spanien I 147 f. Die Stiftung der Kollegiatkirche in Besalú erfolgte bereits 977 durch Bischof Miro von Gerona und Graf Bernhard (vgl. n. 557). Letzterer hat sie dann neuerlich reich dotiert und die Bestätigung seiner Schenkung persönlich in Rom von Gregor V. erbeten (vgl. n. 831). Die Papsturkunde beginnt ungewöhnlich mit einer Arenga und wendet sich erst in der Promulgatio an die Empfänger. Laut Kortüm ist aus diesen und anderen Gründen mit einer Empfängerherstellung zu rechnen. Zur Zinspflicht vgl. auch Pfaff, Lib. censuum 337 n. 619. Die Datierung auf Ende April 998 ergibt sich aus dem Wirken des Notars Petrus, der auch n. 829 u. n. 830 geschrieben hat.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 832, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0998-04-00_2_0_2_5_0_874_832
(Abgerufen am 19.04.2024).