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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Auf die Nachricht von den schweren Mißhandlungen des Gegenpapstes Johannes Philagathos begibt sich der fast 99jährige Grieche Nilus, der die Mönchssiedlung Serperi bei Gaeta leitet, nach Rom zu Kaiser und Papst, die ihn ehrenvoll aufnehmen. Der Kaiser gewährt ihm die Bitte, ihm den Gegenpapst zu überlassen, unter der Bedingung, daß Nilus nach Rom kommen und die Leitung eines Klosters übernehmen solle. Es wird ihm das abseits gelegene Kloster S. Anastasia, das von Griechen gerne aufgesucht wird, als Aufenthaltsort zugewiesen.

Überlieferung/Literatur

Ex vita s. Nili c. 90, SS. 4, 616 f.

Kommentar

Vgl. Sackur, Cluniacenser I. 329 ff.; Gay, L'Italie méridionale, 268 ff., 380f.; Schlumberger, L'Epopée byzantine (1925) 403 f., 410 ff.; Hampe, O. III. u. Rom HZ. 140, 522f. Nilus beruft sich darauf, daß Johannes Philagathos der Taufpate des Papstes und des Kaisers sei. Ex vita w. o.: ... accessi ad gloriam vestram non gloriae cupidus, ... sed in beneficii loco petiturus illum, qui multum vobis inservivit et male a vobis tractatus est, qui utrumque vestrum de fonte baptismatis suscepit, et oculorum a vobis erutorum luce privatus est. ‒ Die Nachricht dürfte auf Wahrheit beruhen; Johann Philagathos war zur Zeit der Geburt Ottos III. italienischer Kanzler und befand sich damals zweifellos an dem Hoflager Kaiser Ottos II. Möglich ist auch eine Verwechslung mit der Spendung der Firmung. Jedenfalls bestanden zwischen dem Gegenpapst und dem Kaiser wie dem Papst Bande geistlicher Verwandtschaft.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1261c, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0998-03-00_3_0_2_3_0_884_1261c
(Abgerufen am 25.04.2024).