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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Streitfall der Bischofs Liutefred von Tortona. Es handelt sich um das Erbe seiner Mutter am Lago maggiore und an der Adda, das ihm von Richardus und dessen Gemahlin Waldrada streitig gemacht wird. Die Entscheidung fällt durch ein Gottesgericht, einen Zweikampf in der Pfalz in Gegenwart des Kaisers, in dem Liutefreds Vogt Sieger bleibt.

Überlieferung/Literatur

Vgl. D 414, Reg. 1428. ‒ DD. O. III. S. 849; quę omnia dedit et concessit nobis Liutefredus Terdonensis episcopus, ob hoc quod omnipotens deus sibi concessit victoriam nec non et propter rectum iudicium quod fecimus inter eum et Richardum atque Uualdradam ex iam prenominatis rebus. ‒ Muratori, Antiquitates III. 741 f.; Giulini, Memorie della citta di Milano I2. 681.

Kommentar

Richardus und Waldrada dürften Verwandte des Bischofs Liutefred gewesen sein. Dieser behielt jedoch nichts von den ihm zugesprochenen Gütern, die eine Hälfte schenkte er dem Kaiser, der sie am 21. November 1001 dem Nonnenkloster S. Salvator zu Pavia gab (vgl. D 414, Reg. 1428), die zweite Hälfte verkaufte er dem Herzog Otto von Kärnten (vgl. Reg. 1250 c). ‒ Über Liutefred vgl. Schwartz, Bischöfe Reichsitaliens, 127; Gabotto, Storia di Tortona. Bibl. stor. subalp. 96 (1922) 73 ff. ‒ Zur Abhaltung des Zweikampfes, der 967 bzw. 971 von Otto I. als gerichtliches Beweismittel in allen Besitzstreitigkeiten zugelassen worden war, vgl. M. Uhlirz, Kirchenpol. 231 f.; Jbb. O. III. S. 253 f.; Visconti, Legislazione di Ottone I. Arch. stor. Lombardo VI/52, 232; Pivano, Le valli dei Cavalieri. Arch. stor. Parm. NS. XVI. 369 ff. Vgl. dazu die Bemerkung des Anonymus Ticinensis. Rer. ital. SS. ed. XI/l. c. V. S. 14 u. Anm. 7: Ecclesia s. Jacobi in Vernabula, olim prioratus Nigrorum, prope quam est vallis ubi duellum fieri consuevit. ‒ Ferner vgl. das Gesetz Ottos III. über die Behandlung der Unfreien Reg. 1292.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1248b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0998-01-00_2_0_2_3_0_856_1248b
(Abgerufen am 28.03.2024).