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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto schenkt auf Intervention seiner Schwester Sophie und der Gräfin Friederun dem Kloster Nienburg vier Königshufen im Gau Nizizi in dem Burgward Seuselitz (qualiter nos ob interventum dilectę sororis nostrae Sophiae ac Frederunae comitissae dedimus cuidam monasterio in civitate Niianburg ... quattuor mansos regales in pago Nizizi ... et in burhwardio Suselzi sitos in villolis Gohtzizi et in Uuissirobi ...). ‒ Hildiboldus canc. vice Uuilligisi archiep.; die Urkunde ist von dem Notar, der DO. II. 213 a und DO. III. 174 b mundierte, verfaßt und geschrieben; M., SI. 6 (?). „Si sancta et venerabilia loca augmentare”.

Überlieferung/Literatur

Ehemals im herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst, heute Aufbewahrungsort unbekannt.

Knaut, Antiquit. pag. Anhalt. (1699) 36 (aus A); MG. DD. O. III. 661 f., Nr. 244.

Stumpf 1112.

Kommentar

D 244 gehört zu jener Gruppe der Meißner, bzw. Nienburger Urkunden (DO. II. 213 e, DO. III. 174 B), deren Echtheit umstritten ist. Foltz hatte (NA. 35, 41) wegen der vermuteten Anbringung eines sonst nur bei O. I. und O. II. nachweisbaren Siegels die Echtheit von D 244 bezweifelt. Sickel hat dennoch die Urkunde als echt aufgenommen und sie dem Notar Her. B zugeschrieben. Nach der Auffindung des Originals der Neuausfertigung von DO. II. 185 B, das in den Nachträgen als DO. II. 213 a erscheint, durch Posse in Dresden hat Erben nachgewiesen (Exkurse MIÖG. 13, 551 ff.), daß es sich hier wie bei DO. III. 174 B, 186 und 244 um ein neues Siegel handelt, das erst im Mai 997 auftaucht, und verlegt daher die Neuausfertigung der Nienburger Urkunde Ottos II. (D 213 a) in diese Zeit. Die Schreiberhand decke sich vielfach mit Her. B, lasse aber auch deutsche Elemente erkennen. Von ihr stammt die gesamte Gruppe der Meißner und Nienburger Urkunden, die im Mai 997 entstanden seien. Hingegen hat Wibel (NA. 35, 257) alle diese Urkunden, obwohl ihr Inhalt nicht zu beanstanden ist, und auch das Siegel als das Werk eines zu Anfang des 11. Jh. tätigen Fälschers bezeichnet. Eine Entscheidung in dieser Frage kann nur auf Grund einer neuerlichen eingehenden Untersuchung gefällt werden. ‒ Gau Nizizi = bei Merseburg und Anhalt; Suselzi = Seuselitz, ö. Kamburg a. d. Saale; Gohtizizi = Wüstung bei Goseck, nö. Naumburg; Uuisserobi = Wischroda bei Eckartsberge bei Merseburg. ‒ Zu diesen Vergabungen vgl. Kerrl, Reichsgut, 69, 72. ‒ Friederun dürfte die am 27. Oktober 1015 verstorbene Gräfin gleichen Namens gewesen sein, deren Thietmar (VII c. 24 S. 426) gedenkt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1226, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0997-05-18_1_0_2_3_0_806_1226
(Abgerufen am 25.04.2024).