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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Crescentius erhebt Johann Philagathos, den Erzbischof von Piacenza und Abt von Nonantola zum Gegenpapst.

Überlieferung/Literatur

Giov. diac. cron. Venez. c. 30 A (FSI. IX.) 153f.; Arnulphi gesta aep. Mediolan. I. c. 11, SS. 8, 10; Bonizo von Sutri = Romualdi Salernit. chron. (Garufi) 172; Cron. pont. et imp. S. Barthol. in insula Romani, Zusatz, SS. 31, 214; Ann. Quedlinb. SS. 3, 74; Thietmar IV. c. 30, S. 167 Ann. Hildesh. 27; Rodulfi Glabri hist. lib. I. c. 12 (Prou) 14; Martin v. Troppau, SS. 22, 432 = Determin. comp. de iurisdict. MG. FF. iur. Germ. c. 12, 28 f.; Briefe d. byzant. Gesandten Leo (Schramm, Byz. Zs. 25) Nr. 2, 4, 5, S. 97, 99 ff. ‒ Vgl. die Stellen in d. Jbb. O. III. Exkurs XIV. Die Machtergreifung des Crescentius in Rom, die Synode zu Pavia und die Erhebung des Joh. Philagathos zum Gegenpapst, 511 ff.

Kommentar

Johann Philagathos, der sich nach seiner Rückkehr aus Byzanz Ende Oktober 996 (Reg. 1210 f.) in Piacenza und Nonantola aufgehalten haben dürfte und mit dem Kaiser in Verbindung getreten war, hat sich entgegen dessen Befehl (contra imperiale decretum = Reg. 1217 h) unter dem Eindruck des Abfalls der meisten Kirchenfürsten Italiens von Gregor V. etwa Ende Jänner nach Rom begeben, wo sein Reisebegleiter, der byzantinische Gesandte Leo, schon längere Zeit weilte. Wahrscheinlich unter dessen Einfluß und unter dem Druck des Crescentius ist seine Erhebung zum Gegenpapst erfolgt. Zur Zeit der Abhaltung der Synode war dieses Ereignis in Pavia noch nicht bekannt geworden, sonst wäre sofort ein Beschluß über die Exkommunikation des Gegenpapstes erfolgt, dessen Erhebung in Rom daher nicht vor dem 6. Februar stattgefunden haben kann. Andererseits war die Nachricht davon schon vor dem 25. März nach Aachen an den kaiserlichen Hof gelangt (vgl. D 237 Reg. 1219). Da die Vermittlung etwa einen Monat beansprucht haben dürfte, erscheint der oben angegebene zeitliche Ansatz gerechtfertigt. Vgl. Jbb. O. III. Exkurs XIV w. o. Die Bemerkung der Ann. Hildesh. ad a. 997: „unde ab universis episcopis Italiae, Germaniae, Franciae et Gallie excommunicatur.” kann sich nicht auf die Synode von Pavia beziehen, an der nur oberitalienische Kirchenfürsten teilgenommen haben. Vgl. Reg. 1217 i.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1218b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0997-02-20_1_0_2_3_0_787_1218b
(Abgerufen am 25.04.2024).