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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Gregor (V.) wird von den Römern unter Führung des (Senators) Crescentius (II.) aus Rom vertrieben und all seiner Habe beraubt.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Ann. Quedlinburgenses 997 (MGSS. III 74); Arnulf v. Mailand, Gesta 11 (MGSS. VIII 10); Thietmar v. Merseburg, Chr. IV 30 (MGSS. N. S. IX 167); Rodulf Glaber, Hist. 14 (Prou 14); Ann. Hildesheimenses 996 (Waitz, SS. rer. G. 8/1878, 27); Chr. s. Bartholomaei (MGSS. XXXI 214); Bonizo v. Sutri, Lib. ad amicum IV (MG. Ldl. I 582); Hugo v. Flavigny, Chr. (MGSS, VIII 367); Hugo v. Fleury, Hist. 8 (MGSS. IX 385); Rupert v. Deutz, Vita Heriberti (MGSS. IV 742); Ann. Saxo 996 (MGSS. VI 641); Ann. Magdeburgenses 997 (MGSS. XVI 160); Vita Meinwerci 7 (Tenckhoff, SS. rer. G. 59/1921, 12); Lib. pont., Cat. Estensis (Duchesne II 261); Romuald v. Salerno, Chr. (SS. rer. Ital. VII/1, 172); Sächs. Weltchr. 162 (MG. Dt. Chr. II 166); Martin v. Troppau, Chr. (MGSS. XXII 466); Albert Milioli, Lib. de temp. (MGSS. XXXI 425); Tholomeus v. Lucca, Determinatio 12 (MG. FJG. I 28); Tholomeus v. Lucca, HE. XVIII 1 (Muratori, SS. XI 1047). Reg.: JL. I p. 491; Graf, Widerstände 19 n. 31; Böhmer-Uhlirz n. 1210 b. Lit.: Brezzi, Roma e l'impero 167; Holtzmann, Kaiserzeit 342; Uhlirz, Jahrbücher Otto III. 231 u. 511 ff.; Zimmermann, Papstabsetzungen 105; Zimmermann, Dunkle Jh. 258 f.; Moehs, Gregorius 42 f.

Kommentar

Die meisten Quellen berichten von der Vertreibung Gregors aus Rom im Zusammenhang mit der Erhebung Johannes' XVI. (n. 784). Daher ist sowohl die Datierung der Ereignisse als auch die Deutung der Nachrichten schwierig. Gemäß den Ann. Hildesheimenses erfolgte eine Vertreibung des Papstes: Crescentius dominum apostolicum nudum omnium rerum Urbe expulit. Vgl. ähnlich auch Rodulf Glaber (isdem Crescentius omni destitutum honore a sede expulit). Die meisten späteren Quellen sprechen ebenfalls von einer Vertreibung. Laut den Ann. Quedlinburgenses erfolgte dagegen die Machtergreifung des Crescentius in Rom während einer zufälligen Abwesenheit des Papstes: Crescentius ... Romam absente papa Gregorio invasit. Möglicherweise ist damit aber, wie die von der Erhebung des Johannes' XVI. handelnde Fortsetzung des Satzes und auch Thietmar v. Merseburg zeigt, das Geschehen von n. 786 gemeint. Martin v. Troppau spricht von einer Flucht des Papstes, laut der Vita Meinwerci soll die Vertreibung erst nach der Einsetzung Johannes' XVI. erfolgt sein. Vgl. die ausführliche Besprechung der Hauptquellen bei Uhlirz 511 ff., wozu noch die Briefe 9 und 11 des byzantinischen Gesandten Leon (Darrouzès, Épist. 171 u. 173) kommen; vgl. dazu auch n. 784 u. n. 801. Zur Datierung vgl. ebenso Uhlirz 511 ff. gegen Schramm in AUF. 9/1926, 89 f. Gregor dürfte zunächst in der Nähe Roms geblieben sein; vgl. n. 774. Platina (SS. rer. Ital. III/1, 175) berichtet von einer Flucht zunächst nach Etrurien und dann irrig in Germaniam ad imperatorem, Jacomo Gori (Tartini I 885) weiß etwas von einem Aufenthalt des Papstes in Orvieto.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 772, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0996-10-00_1_0_2_5_0_813_772
(Abgerufen am 29.03.2024).