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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Feier des Osterfestes. Hoftag und Synode, zu denen sich zahlreiche geistliche und weltliche Fürsten des deutschen Reiches, vor allem aus Lothringen, sowie Abordnungen aus Italien einfinden.

Überlieferung/Literatur

Vgl. Regg. 1133 a, 1134 a.

Kommentar

Mit dem Boten des Papstes, dem Abt Leo von SS. Bonifacio ed Alessio, sind Abgeordnete der Römer erschienen, um den jungen König aufzufordern, nach Rom zu kommen und die Kaiserkrone zu empfangen. Abt Leo war beauftragt, den König und die deutschen Bischöfe für die Unterstützung der päpstlichen Forderungen, im Reimser Streit zu gewinnen. Sie stimmen dem Vorschlag des Papstes zu, eine gemeinsame Synode mit den französischen Kirchenfürsten abzuhalten, die am 2. Juni in dem Kloster Mouzon an der französischen Grenze stattfinden sollte. Auch der König sollte mit seinem Gefolge daran teilnehmen. (Über die Verhandlungen Leos vgl. Richer IV. c. 96 f. (Latouche II), 304 ff.; M. Uhlirz, Jbb. O. III. 184 f.; Lot, Hugues Capet, 209.) ‒ Ferner erschien auf dem Hoftag der Diakon Johannes von Venedig, der im Auftrag seines Herrn, des Dogen Petrus II. Orseolo um die Bestätigung der Besitzrechte Venedigs in Heracliana ersucht. Darüber war es zu einem Streit des Dogen mit dem Bischof Johannes von Belluno, der von Herzog Heinrich von Bayern unterstützt wurde, gekommen. Der König entschied diesen Streit ‒ offenbar in Abwesenheit Heinrichs von Bayern ‒ zugunsten Venedigs, das eine Bestätigung seiner Rechte in Heracliana, sowie Königsschutz und Immunität dafür erhält. Vgl. Giovanni diac. cron. Venez. c. 28 b FSI. IX, 150 „hoc denique expertus rex prenotati ducis Heinrici actum omnino redarguens, omniaque obmissa praedia Petro duci praeceptali institutione ad habendum concessit”. Vgl. D 165, Reg. 1138. ‒ Die schon in Sohlingen (Reg. 1117 a) begonnenen Beratungen über die bevorstehende Romfahrt des Königs und seine geplante Vermählung mit einer byzantinischen Prinzessin werden fortgesetzt und die als Brautwerber ausersehenen Kirchenfürsten, Erzbischof Johannes Philagathos und Bischof Bernward von Würzburg, werden jetzt ihre letzten Weisungen empfangen haben. Zur Gesandtschaft nach Byzanz vgl. Ann. Hildesh. ad a. 995; Bonizo von Sutri, Lib. ad amicum IV, MG. Lib. de Lite I, 582. Dazu Sickel, Erläuter., 226 ff.; Schramm, Renovatio I., 89 u. HZ. 129, 448 f. ‒ Da Bernward von Würzburg schon am 20. September auf der Hinreise, die zur See ging, in Euboea gestorben ist (Reg. 1146 a), muß die Abfahrt der Gesandten ziemlich bald nach der Aachener Tagung, spätestens im Juni erfolgt sein.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1135b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0995-04-00_2_0_2_3_0_603_1135b
(Abgerufen am 20.04.2024).