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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Besitzbestätigung für das Kloster S. Vanne bei Verdun.

Überlieferung/Literatur

Deperditum, das dem Verfasser von DH. II. 431‒435, Nr. 340. Nimwegen 1015 als Vorlage diente.

Kommentar

Vgl. Bloch, Älteste Urkunden f. St. Vanne. Jb. f. lothring. Gesch. X., 338 ff. und Bloch-Krusch, Vorbemerkungen zu DH. II. 340. Sicher war in dem Deperditum die gesamte Besitzliste von DO. II. 218 enthalten; doch scheint diese Urkunde nicht von der Kanzlei Heinrichs II. unmittelbar benutzt worden zu sein. Die Besitzliste dürfte ihr vielmehr auf dem Wege über die verlorene Urkunde Ottos III. zur Verfügung gestanden sein, wie die Übernahme der Formel „ex regali nostra auctoritate concessum”, die nur aus einem DO. III. vor 996 stammen kann, beweist. In dem DO. II. 218 lautet sie, da der Aussteller schon die Kaiserwürde besaß: „ex imperiali nostra ... ”. Auch Heinrich II. hatte 1015 schon die Kaiserkrone erlangt, der Notar aber hatte aus Unachtsamkeit nach der Vorlage „regali auctoritate” abgeschrieben. Außer der Wiederholung der älteren Besitzliste enthielt das Deperditum noch die Schenkungen des Grafen Gotfried von Verdun, die der Zeit Ottos III. angehören, während die Widmungen seiner Söhne, des Grafen Hermann von Brabant und vom Eifelgau und des Herzogs Gotfried von Niederlothringen, aller Wahrscheinlichkeit nach erst unter Heinrich II. erfolgt sind. So darf man noch folgende Stelle für das Deperditum Ottos III. in Anspruch nehmen: „(Vgl. D H. II. 434) Noster vero fidelis comes Gotefridus quasdam res ad prefatum locum subnotatas dedit: in villa que Borbac nuncupatur mansa XX cum ecclesia et silva pratis pascuis aquis aquarumque decursibus et familia utriusque sexus, ad Domnum Basolum mansum I et terras indominicatas cum prato I et molendino I. Dedit quoque ipse comes ad eunden locum predium quod vocatur Borrai habens mansa XII cum silva pratis vineis indominicatis pascuis aquis aquarumque decursibus et familia utriusque sexus.” ‒ Zu den Ortsnamen: Borbac = Forbach bei Saarbrücken; Domnum Basolum = Dombasle nw. von Luneville; Borrai = Balrain w. von St. Mihiel a. d. Maas. ‒ Zur Datierung des Deperditums läßt sich nur sagen, daß es mit Sicherheit vor der Kaiserkrönung am 21. Mai 996 („regali auctoritate”) und aller Wahrscheinlichkeit während des Aufenthaltes des Königs in Lothringen ausgestellt worden ist.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1137, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0995-04-00_1_0_2_3_0_605_1137
(Abgerufen am 19.04.2024).