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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto gestattet auf Intervention des Herzogs Konrad und um des eigenen, wie des Seelenheiles seiner Eltern willen dem Abt Wolfold des St. Petersklosters in Schwarzach, in dem Ort Wallator, in der Grafschaft Kunos gelegen, einen Markt einzurichten mit allen dazugehörenden Rechten, Münze und Zoll, und verfügt, daß niemand außer dem Abt und dem von diesem bevollmächtigten Vogt eine Gewalt ausüben dürfe. Wenn jemand diese Anordnung nicht befolge, müsse er eine Buße von 100 Pfund Goldes erlegen (quomodo nos ob remedium anime nostre parentumque nostrorum nec non et ob interventum Cuonradi ducis concessimus ... abbati Vvolfoldo suisque successoribus qui ibi in monasterio sancti Petri ad Suarzaha constituuntur, in villa Vallator nominata et in comitatu Cunonis comitis situm mercatum construendum cum omnibus appenditiis quae ad hoc pertinent, id est moneto teloneo exitibus et reditibus ..., eo pacto, quod nulla persona magna vel parva aliquam potestatem habeat ex eo aliquid faciendi, nisi qui predicti monasterii erit abbas, nullusque aducatus ibi fiat nisi licentia ipsius abbatis, firmiter iubemus. Transgressor huius precepti si quis erit, ut sepe contingit, ad cameram nostram centum libras auri persolvat). ‒ Hildibaldus canc. vice Uuilligisi archiep.; höchst flüchtig verfaßt und ausgefertigt; MF., SI. D. „Omnibus fidelibus nostris”.

Überlieferung/Literatur

schwer beschädigt, im Badisch. Generallandesarchiv zu Karlsruhe, A 61 (A).

Vidimus vom 12. XII. 1275, Urk. Abt. 37/108; Abschrift aus dem 15. Jh. Kopialbuch 1315, f. 9, ebd.

Gudenus, Sylloge var. diplom. mon. (1728) 452, Nr. 3 (aus A); MG. DD. O. III. 563 f., Nr. 153. Teilfaks.: Eingang und Kontext. Wieser in Quellenstud. Seminar Innsbruck V. Tafel 1.

Dümgé, Regg. Badensia 93, Nr. 33 (aus A); Böhmer 737; Stumpf 1024.

Kommentar

Nach Sickel-Erben, den Bearbeitern in der MG.-Ausgabe ist die Urkunde bis zur Signumzeile von H K. nach eigenem Diktat geschrieben worden, während HF. diese, die Rekognition und Datierung und einige Einschaltungen im Text hinzugefügt hat. ‒ Über Hildibald K. vgl. Stengel, Immunitätspriv., 210 f.; Wieser (Quellenstudien, 93 ff.) hat hingegen HK als Schreiber des Eingangs, der Signumzeile und der ersten Zeilen des Kontextes bis „concessimus” bezeichnet, dessen Hauptteil von einem anderen Schreiber HK α mundiert worden sei. Vgl. dazu auch Erben, Exkurse, VII, 578, der die Schwierigkeit, die Datierung dieser und der folgenden Urkunden in Einklang zu bringen, durch die Annahme zu lösen sucht, daß der König auf der raschen Fahrt zum Hohentwiel der Kanzlei vorausgeeilt sei. ‒ Als Ausstellungsort nehmen Stumpf, Sickel (Erläuter. III., 385 f.) und Erben Badenweiler an (vgl. Büttner, Elsaß, 216) während Kehr (Urkk. O. III. 239) für Baden-Baden eintritt und daher genötigt ist, die Datierung von DD. 154‒156 als fehlerhaft, bzw. nicht einheitlich zu bezeichnen. ‒ Zur Feststellung des Itinerars vgl. Reg. 1122 a. ‒ Zur Intervention Konrads vgl. Schetter, Intervenienz, 99, über die Grafschaft Kunos Kloß, Grafschaftsgerüst, 126. ‒ Zu der vogtfeindlichen Bestimmung vgl. Stengel w. o. 523 f. ‒ Wallator = vermutlich in der Nähe von Stallhofen, südl. von Rastatt. ‒ Zu dem Vordringen der Poena pecuniaria von Italien aus längs des Rheins nach Deutschland vgl. auch D 160, Reg. 1131. ‒ DO. III 153 diente im beschränkten Maß als Vorurkunde für DH. IV. 488.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1123, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0994-11-11_1_0_2_3_0_577_1123
(Abgerufen am 29.03.2024).