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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Otto bestätigt ein zwischen der Kaiserin Adelheid und dem Bischof Vunniger, Abt von Memleben, abgeschlossenes Tauschgeschäft, das mit seiner Zustimmung erfolgt ist und ihr Eigengut in der Umgebung von Lobesdorf bei Sottershausen betrifft, für das sie auf Lebenszeit den Zehent in dreizehn Orten in der Umgebung von Allstedt und Sangerhausen empfangen soll (quomodo dilectam aviam nostram Adalheidem ... et Vunnigerum episcopum Mimileuensis ecclesiae abbatem condecuit inter se cum nostra licentia concambium quoddam facere. Dedit igitur pręfata avia nostra ex parte suę proprietatis praedicto abbati et eius ecclesiae quicquid prędii habuit in villa Leboluesdorf dicta ad integrum in proprium ... ; econtra ex parte ecclesiae Mimileuensis superius iam dicte nostro licitu et consensu accipiens ad usum vitae suae omnem decimam quae ad eam pertinet in villis Midilhuson, Vuolfersteti, Vuinkile, Brellidesdorf, Altsteti, Vuibodesdorf, Sobechi, Rauininge, Aluundesleuo, Kisilhuson, Sangirhuson, Lengifeld et Uuidelenrot dictis, ea videlicet ratione ut eandem decimam, quamdiu vixerit ipsa, ad suum usum teneat et statim post obitum vitae suae in ecclesiae ius ... iterum redeat perpetualiter ...). ‒ Hildibaldus canc. vice Uuilligisi archiep.; verfaßt und geschrieben von HF; MF., SI., 2. „Omnibus fidelibus nostris praesentibus.”

Überlieferung/Literatur

Staatsarchiv Marburg (A).

Transsumt v. 1422 (B), EM.

Wenck, Hessische Landesgesch. 3b (1803) 34, Nr. 36 (aus A und notarieller Abschrift des 15. Jh.); MG. DD. O. III. 482 f., Nr. 75; Weirich, Hersfelder UB. 1, 135 f., Nr. 70.

Archival. Zs. XLII/XLIII, 374 (Ausschnitt); Fluoreszenzaufn. Lichtbilderarch. i. mittelalt. Seminar Marburg.

Stumpf 948; Dobenecker 544.

Kommentar

Da Abt Vunniger ausdrücklich „episcopus” genannt wird, haben wir in ihm zweifellos den Bischof Unger von Posen (Reg. 962e) zu erblicken, der bei der gefährdeten Lage seiner Diözese in Memleben einen vorteilhaften Stützpunkt besaß. Nach der Ansicht Baethgens (Deutsch.-poln. Beziehungen, Altpreuß. Forsch., 13, 9 f.) hat Unger noch einige Jahre nach seiner Weihe die Leitung des in den slavischen Grenzgebieten begüterten Klosters, das einen Ausgangspunkt der Slavenmission bildete, beibehalten (vgl. Schurig in: Das 1000jähr. Memleben, 10 ff.). Erst 992 erhielt Memleben in Reginold einen neuen Abt. ‒ Vgl. zu der Urkunde: Winter, Magdeburger Sprengel, Magdeb. Geschbll. 10, 23 ff.; Kerrl, Reichsgut, 39. Mit dem Tausch war keine Minderung des Reichsgutes verbunden. ‒ Zu den Ortsnamen vgl. Dobenecker, Reg. hist. Thur. I., 120: Leboluesdorf = Lüdersdorf bei Sottershausen (Größler, Hersfelder Zehntverz. Zs. Harzver. VII., 92); Midilhuson = Mittelhausen, nö. v. Allstedt; Vuolfersteti = Wolferstedt, ebd.; Vuinkile = Winkel, ebd.: Brellidesdorf = ? Wüst gegen Winkel; Vuibodesdorf = Lüdersdorf bei Beyernaumburg (Größler, w. o. 111; Nebe, Jb. XX., 19; Hirsch, Jbb. H. II., 3. Bd., 5); Sobechi = Wüst bei Friesenfeld (ebd. 110); Ravininge = Ober-Röblingen bei Sangerhausen; Aluundesleuo = Wüst Almannsleben, nö. von Sangerhausen; Kisilhuson = ? Wüst w. von Sangerhausen; Lengifeld = Lengefeld, n. von Sangerhausen; Uuidelenrot = ? Wettelrode bei Lengefeld. ‒ Über die Jagdpfalz Bothfeld vgl. Schlag, Kaiserpfalzen, 56; Rieckenberg, Königstraße, 50; Höfer, Königshof B. i. Harz. Festg. d. Harzver. und Zs. Harzver. 35 (1902), 185f.; Erdmann, Beitr. z. Gesch. Heinrichs I. Sachsen-Anhalt, 16, 77 ff.; Burgenordn. Heinrichs I. DA., 6, 93 f.; Grosse, Alte Straßen i. Bodfeld. Zs. Harzver. 74/75, 1 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1039, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0991-10-04_1_0_2_3_0_400_1039
(Abgerufen am 29.03.2024).