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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Auf der Rückkehr von Schlesien besetzt Boleslaw eine Stadt, vermutlich Nimptsch in Schlesien; ihr Befehlshaber wird den Liutizen ausgeliefert, die ihn enthaupten.

Überlieferung/Literatur

Thietmar IV c. 13., S. 146: Inde reversus urbem unam ... nomine possedit et hanc cum domino eius, urbanis nil repugnantibus, acquisivit eundemque Liuticis ad decollandum dedit. Nec mora, diis fautoribus haec ostia ante urbem offertur.

Kommentar

In den Ann. Prag. SS. 3, 119 findet sich die Notiz zum Jahre 990 „Henicis perdita est”, wahrend der Mönch von Sazawa in seinen Zusätzen zu der Chronik des Cosmas (ed. Bretholz, S. 51) im Anschluß an die aus den Ann. Quedlinb., bzw. Hersfeld stammenden Nachrichten die selbständige Bemerkung „Item eodem anno Nemci perdita est” bringt. Es gehen somit die beiden Erwähnungen von Nimptsch zweifellos auf eine gemeinsame, nicht erhaltene ältere Quelle zurück; Wilmans (Jbb. O. III. Exkurs VIII, 2 u. 3, S. 216 ff.) hat sich gegen eine Verwertung der letzten Nachricht gewendet, ihm sind auch Holtzmann (Thietmar, S. 147, Anm. 3 und Böhmen-Polen. Zs. Schlesien, 52, S. 31), sowie Naegle (Kg. Böhmens 1/2, 377) gefolgt. Holtzmann vertritt die Ansicht, daß sich die Nachricht Thietmars nicht auf die „villa Nemci” beziehen könne und daß es sich hier um ein anderes kriegerisches Unternehmen handeln müsse. ‒ Zu dem Menschenopfer (ostia), das die Liutizen nach heidnischer Sitte ihren Göttern darbrachten, vgl. H. Krabbo in: Papsttum u. Kaisertum, Kehr-Festschrift, 258.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 1024e, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0990-07-00_5_0_2_3_0_352_1024e
(Abgerufen am 19.04.2024).