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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes (XV) bestätigt dem Erzbischof Liäwizo (I.) von Hamburg (Liuezoni sanctę Hammaburgensis ęcclesię archiepiscopo) und seinen Nachfolgern gemäß genannten Vorurkunden alle Besitzungen und Rechte, besonders das der Bischofsweihe (ordinandi episcopos infra tuam parrochiam et diocesim). ‒ Cum pie desiderium ... Scr. pm. Johannis canc. SRE. in men. Jun., ind. IX.

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 17‒18. Jh., Hannover LBibl. XXIII 1052 fol. 48. Drucke: Staphorst, Hamburg. Kirchengesch. I/1, 319; Liljegren, Diplomatarium Suecanum I 33; Lappenberg, Hamburg. UB. I 60 (fragm.); Diplomatarium Islandicum I 51; Curschmann, PUU. Hamburg 43; Zimmermann, PUU. 576 n. † 297. Reg.: J. CCCLXXV; Rydberg, Sverges Traktater I 38 n. 18; JL. † 3854; Hasse, Reg. I 12 n. 32; Santifaller, LD. 320; May, Reg. I 40 n. 153; Santifaller, Elenco 314; Seegrün, Ebt. Hamburg 10 Cu. 19; GP. VI 51 n. † 62; Dipl. Danicum I/1, 134 n. 344. Lit.: Koppmann, Urk. Hamburgs 555 f.; Pflugk-Harttung, Bullen Hamburg 202; Hacke, Palliumverleihungen 33 ff.; Curschmann, PUU. Hamburg 100 ff.; Peitz, Hamburger Fälschungen 186 u. 193 ff.; Seegrün, Ebt. Hamburg 105 ff.; Martí Bonet, Concesión del palio 159 f.

Kommentar

Die Drucke beruhen auf dem 1943 in Hannover zugrunde gegangenen angeblichen Original; vgl. das Facsimile bei Curschmann n. 19. Die Schrift verweist ins 12. Jh. Eine Kopie aus dem 14. Jh. ist ebenfalls 1943 verlorengegangen. Im angeblichen Original standen sowohl Papst- als auch Empfängername im Protokoll auf Rasur. Curschmann 106 vermutet, daß die Fälschung ursprünglich auf den Namen Papst Benedikts (IV.) für Erzbischof Adalgar hätte lauten sollen. Einen Kanzler Johannes gibt es unter Johannes XV. nicht, es könnte höchstens der gleichnamige Skriniar gemeint sein. Bei der Zuweisung zu Johannes XV. ist für die Datierung der Regierungsantritt Liäwizos im Apr. 988 einerseits und der letzte Junimonat im Pontifikat Johannes XV. (995) entscheidend, möglicherweise dachte der Fälscher aber in Hinblick auf n. 677 an das Jahr 989. Die Indiktion ist unbrauchbar. Als Vorurkunden werden die Privilegien Papst Gregors IV. (JE. 2574) und Ludwigs des Frommen sowie Ludwigs des Deutschen (Böhmer-Mühlbacher n. 928 u. 1372) erwähnt. Schmeidler, Hamburg-Bremen 210 nimmt an, daß in Hamburg Falsifikate probeweise hergestellt wurden. Seegrün datiert die Fälschung in die Zeit um 1158.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †672, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0989-06-00_1_0_2_5_0_708_F672
(Abgerufen am 20.04.2024).