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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes XV. verleiht dem von Klerus und Volk sowie von Herzog Manso von Amalfi zum Erzbischof von Amalfi erwählten Abt Leo von Atrani (monasterii ad honorem ss. Cyriaci et Julittae constituti supra Atranum), dem Sohn des Grafen Sergius de Urso, das erzbischöfliche Pallium und unterstellt ihm die Bistümer Capri, Minori, Lettere und Scala als Suffragane, wobei Capri und Scala von der Abgabe des Cathedraticum befreit werden.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Chr. archiep. Amalfitanorum (Pellicia, Raccolta V/2, 165); Indiculus ep. et archiep. Amalfitanorum (Ughelli, Italia VIII2 192 f.); Ursus, Chr. archiep. Amalfitanorum (Ughelli, Italia VII2 193). Reg.: IP. VIII 389 n. *6, 394 n. *1, 398 n. *1 u. 400 n. *1. Lit.: Gay, L'Italie 354; Groner, Diözesen 39; Kölmel, Kirchenstaat 52; Martí Bonet, Concesión del palio 136.

Kommentar

Die erst aus verhältnismäßig später Zeit stammendend historiographischen Nachrichten über die Gründung des Erzbistums Amalfi haben alle unsicheren Quellenwert und machen auch nicht klar deutlich, wie groß der Einfluß des Papstes darauf war. Vgl. die Texte auch IP. VIII 386. Die Gründung hängt sicherlich mit dem Wunsch des Herzogs Manso zusammen, sein Herrschaftsgebiet von der Jurisdiktion des neugegründeten Bistums Salerno (vgl. n. 618) zu lösen. Zum Datum der Pallium Verleihung an Erzbischof Leo, die Ursus in die oben angegebene Zeit setzt, während sie laut dem zitierten Indiculus erst in das Jahr 994 fallen soll, vgl. auch Fabre-Duchesne, Lib. censuum I 40 Anm. 7. Die chronologischen Berechnungen sind sowohl im Indiculus als auch bei Ursus ungenau, da dieser den Weihetag in ein 15. Indiktionsjahr setzt und in jenem 994 als das 10. Pontifikatsjahr Johannes' XV. erscheint. Pellicia datiert sogar fälschlich ins Jahr 914 und in den Pontifikat Sergius' III. Von den Suffraganen Amalfis in insula Capritana, ... in Reginnis, quae nunc dicitur Minor, ... in castellis Stabiensibus, nunc Litteranensi civitati sowie vom episcopus Camensis, dictus vulgariter Scalensis erfährt man im Zusammenhang von Ordinationen Leos, der als Erzbischof zuerst im Jahre 993 bezeugt ist.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 661, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0987-11-30_1_0_2_5_0_696_661
(Abgerufen am 23.04.2024).