Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

Sie sehen den Datensatz 223 von insgesamt 1375.

Vermutlich erfolgte zu dieser Zeit die Bestellung der Lehrer und Erzieher für den siebenjährigen König durch die Kaiserin Theophanu im Einverständnis mit der vormundschaftlichen Regierung, dem Erzkanzler Willigis und dem Kanzler Hildibald.

Kommentar

Man wird dabei auch den Rat Bischof Notgers von Lüttich und der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg gehört haben. Kaiserin Adelheid dürfte sich nicht mehr an dem Hof des Königs befunden haben, wo sie weilte, ist unbekannt, vielleicht im Elsaß oder in Burgund. Otto, dessen Begabung frühzeitig hervortrat, wurde mit großer Sorgfalt für seine hohe Würde herangebildet. Sein Wissen überstieg das gewöhnliche Maß seines Standes und weckte allgemein Bewunderung. ‒ Herim. chron. SS. 5, 117. Otto tercius ... magna cura educatus summa indole crevit; Chron. Lauresh. Glöckner 1363. ... litteris divinis et humanis adprime instructus, ad tantae virtutis insigne emicuit, ut Mirabilia mundi appellaretur. ‒ Das erste Vorkommen des Beinamens „Mirabilia mundi” vgl. in Catal. reg. et imp. SS. 10, 136 zu Anfang des 11. Jh. ‒ Vgl. auch Reg. 956 r. ‒ Der erste Lehrer und Beichtvater dürfte Abt Gregor von Burtscheid, vermutlich ein naher Verwandter Theophanus gewesen sein. Nach seinem Tode (987?) betraute die Kaiserin Bernward, einen jungen Geistlichen vornehmer Abkunft mit der Erziehung Ottos. Johannes von Calabrien (Philagathos), der ehemalige Kanzler Ottos III., dürfte den Unterricht in der griechischen Sprache übernommen haben, auch Heribert, Abt von Brogne, ist einer der Lehrer des jungen Königs gewesen, der in einem Kreis von Altersgenossen aus den ersten Adelsgeschlechtern Sachsens und Lothringens heranwuchs. Vgl. M. Uhlirz, Deutsches Gefolge 21 ff. ‒ Über Gregor vgl. Reg. 956 k, ferner D 348, Reg. 1349. ‒ Johann Philagathos war keineswegs der Erzieher Ottos III., sondern nur Lehrer gewesen. Vgl. Traube, Palaeogr. Forsch. IV, 12 f. ‒ Über ihn vgl. K. Uhlirz, Jbb. O. II. 182; Sickel, Erläut. II. 224 ff.; Schneider. Rom u. Romgedanke, 199; Schramm, Kaiser, Basileus und Papst, HZ. 129, S. 443 ff., Anm. 5 u. S. 459; ter Braak, Otto III. 135 ff. ‒ Über Bernward vgl. Thangmari vita Bernwardi c. 2 ff. SS. 4, 759 ff.; Wolfherii vita Godehardi c. 21, SS. 11, 181 ff.; Sommerwerck, Bernward von Hildesh. 10f.; Tschan, Bernward of H. 322 ff.; Hauck, Kg. Deutschl. 3, 399f.; ter Braak, Otto III. 124f.; Kleinpaul, Persönlichkeitsschild. 21 ff.; Johnson, Secular activities, 230 f.; Köhler, Bild des geistl. Fürsten, 47 ff., 57 ff.; Schramm, Kaiser, Rom u. Renovatio, I. 137; Görlitz, Hofkapelle, 104f.; Wattenbach-Holtzmann, Geschichtsquellen I/1, 58 ff.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 997b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0987-00-00_1_0_2_3_0_223_997b
(Abgerufen am 29.03.2024).