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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes XV. macht sich durch Geringschätzung des römischen Klerus und Begünstigung seiner Verwandtschaft mit Schenkungen verhaßt.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Lib. pont. (Duchesne II 260); Hermann v. Reichenau, Chr. (MGSS. V 117); Gregor v. Catino, Chr. (Balzani, FSI. 34/1903, 244). Reg.:Lit.: Schneider, Romfahrt 199; Koelmel, Beiträge 529 f.; Gerstenberg, Studien 12; Zimmermann, Papstabsetzungen 104.

Kommentar

Die Abneigung zwischen Papst und Klerus beruhte auf Gegenseitigkeit; vgl. Lib. pont: Iste exosos habuit clericos, propter quod et clerici eum odio habuerunt, et merito, quia omnia, quae habere et acquirere poterat, parentibus suis distribuebat, sowie ohne Angabe des Grundes Hermann: qui clericos suos parvi pendens, odio ah ipsis habitus est. Über die Herkunft und Verwandtschaft des Papstes vgl. n. 461. Ein Neffe des Papstes Wido erscheint 990 als Dux von Ariccia; vgl. Tomassetti, La Campagna, II 282. Über den Geiz und die Bestechlichkeit des Papstes vgl. n. 721. Während der Papst ein gebildeter Mann gewesen sein soll (n. 641), wird französischerseits dem römischen Klerus Unbildung vorgeworfen; vgl. dazu auch Zimmermann, Leo an Hugo 330 f. In den Quellen wird die Unbeliebtheit des Papstes gleich zu dessen Pontifikatsbeginn notiert, sie war wohl auch ein Grund zu seiner Vertreibung im Jahre 995 (n. 729). Vermutlich fällt der Ausbruch der Gegensätze aber schon in die Zeit vor 990, der Machtergreifung des Crescentius II. in Rom (n. 690) und des Aufscheinens eines Papstnepoten in Ariccia.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 645, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0985-00-00_4_0_2_5_0_679_645
(Abgerufen am 28.03.2024).