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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,3

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Erzbischof Adalbero von Reims faßt, beraten von Gerbert, den Plan, die französischen Könige Lothar und dessen Sohn Ludwig, die sich nach ihrem verlustreichen Rückzug tief erbittert von Heinrich dem Zänker abgewendet haben, für den Gedanken einer Schutzherrschaft zu gewinnen und den Absichten Heinrichs, sich zum Mitregenten Ottos III. aufzuschwingen oder selbst sich des Königtums zu bemächtigen, entgegenzutreten. Lothar stimmt zum Schein diesen Vorschlägen Adalberos zu, sucht jedoch sein Ziel, die Erwerbung Lothringens, weiter zu verfolgen.

Überlieferung/Literatur

Lettres de Gerbert, No. 22 (Havet) S. 17 ff.: Dominam meam Theuphanu imperatricem meo nomine convenite. Reges Francorum filio suo favere dicite, nichilque aliud conari, nisi tyrannide Heinrici velle regem se facere volentis sub nomine advocationis destruere. ‒ Ferner No. 32, S. 30. Schmähschrift im Namen Herzog Karls von Niederlothringen an Bischof Dietrich von Metz (vgl. Reg. 956 n/1): Adsunt mecum Galliae principes, reges Francorum velis nolis praeclarissimi, Lotharienses fide devoti. His est curae filius C., hi ne regnum querunt eripere ut tu, nec conregnantem instituere.

Kommentar

Vgl. zu beiden Schreiben Vorarbeiten III. 17 f., 25 ff. ‒ Aus den Mitteilungen Gerberts (vgl. auch Lettres No. 26, S. 20 u. Reg. 956 c/1) geht hervor, daß man an dem Hofe der französischen Könige in Laon und in Reims schon zu Beginn des Thronstreites der Meinung war, daß Heinrich die Mitregentschaft anstrebe und sich nicht mit der Rolle des Vormundes begnügen werde. Sowohl Gerbert wie Adalbero täuschten sich über die wahren Absichten König Lothars. ‒ Jbb. O. III. 28 ff. ‒ Über die Stellung Imizas vgl. Reg. 956/s.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,3 n. 956k1, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0984-02-00_5_0_2_3_0_35_956k1
(Abgerufen am 19.03.2024).