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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Benedikt VII. stirbt.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Epitaph (MG. Poet. lat. V 336, Montini, Le tombe 161); Ann. s. Trudperti 983 (MGSS. XVII 289). Reg.: JL. I p. 484; Böhmer-Mikoletzky n. 914 e.

Kommentar

Vgl. weiters die Erwähnungen des Todes: Bernold v. Konstanz (MGSS. V 399), Ano. Zwetlensis (Migne, PL. 213, 1028), Chr. s. Bartholomaei (MGSS. XXXI 213) und Ann. s. Blasii (MGSS. XVII 276). Als Todesjahr steht 983 durch die Ann. s. Trudperti und durch Bernold fest. Ein genaueres Datum überliefert das Epitaph, das freilich in der Indiktionsangabe zu berichtigen ist: d(ep)o(situs) X. m(ensis) Jul(ii) in ap(osto)l(ica) sede residens VIIII ann(os) obiit Chr(istu)m indic(tione) XII. Als Bestattungsort ist Santa Croce in Gerusalemme anzunehmen, wo sich noch heute das Epitaph befindet; vgl. Borgolte, Grablegen 134. Das Epitaph erwähnt in Umgestaltung des Wortlautes früherer Papstepitaphien die Usurpation des Papstthrones durch Bonifaz VII. (n. 524), die Gefangenschaft Benedikts VI. (n. 523), dessen Ermordung (n. 525) und die Vertreibung Bonifaz' VII. (n. 526 u. n. 582) sowie die Begründung des Aventinklosters durch Benedikt VII. (n. 560) als wichtigste Ereignisse des Pontifikates. Zur Abhängigkeit des Textes vgl. Scheffer-Boichorst in MIÖG. 8/1887, 427 ff. und Silvagni in Arch. stor. Rom. 32/1909, 449‒460, wo auch die Echtheit des Epitaphs gegen verschiedene Einwendungen, bes. von A. Colosanti, L'epitaffio di Benedetto VII (Nuovo bullet, di archeologia cristiana 8/1902, 73‒87), verteidigt und gegen JL. auch die Richtigkeit des Datums begründet wird; vgl. dazu auch Schneider in MÖIG. 39/1923, 194 Anm. 2. Als Pontifikatsdauer gibt das Epitaph 9 Jahre an, ebenso der Lib. pont. (Duchesne II 258), Hermann v. Reichenau und Bernold (MGSS. V 116, 399 u. 423), Chr. Suevicum univ. (MGSS. XIII 69), Ann. s. Blasii und Ano Zwetlensis sowie viele andere Quellen. Es handelt sich, wie sich im Anschluß an n. 527 ergibt, um eine abgerundete Berechnung. Andere Angaben, wie etwa 9 Jahre und 6 Monate z. B. in der Chr. s. Bartholomaei (MGSS. XXXI 214) oder 8 Jahre und 6 Monate z. B. bei Martin v. Troppau (MGSS. XXII 431) u. Ebendorfer, Papstchr. (Zimmermann, MGSS. N. S. XVI 317) sind entweder zu hoch oder zu tief. Vgl. abgesehen vom Epitaph die lobenden Äußerungen über Benedikt VII. bei Tholomeus v. Lucca (Muratori, SS. XI 1044: Hic pontifex multum commendatur de sanctitate et probitate) und bei Andrea Dandolo (SS. rer. Ital. XII/1, 179: Hic bonus fuit). Vgl. zum ganzen Pontifikat Zimmermann, Dunkle Jh. 204 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 620, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0983-07-10_1_0_2_5_0_654_620
(Abgerufen am 28.03.2024).