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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Benedikt VII. entscheidet in Gegenwart der von Kaiser (Otto II.) delegierten (per consensu pontifici ... iussione imperatori ... commissi) Bischöfe Geribert von Tortona und Petrus (III.) von Pavia sowie anderer genannter Persönlichkeiten auf Grund einer Klage des anwesenden Abtes Benedikt (II.) von Subiaco gegen den Abt Leo von Vicovaro (monasterii sanctorum Cosme et Damiani, qui ponitur in Cave) den schon seit drei Jahren eingeklagten Streit zwischen den beiden Klöstern, indem er nach Verlesung der Beweisurkunden des Abtes Leo durch den Primicerius Stephan und der Beweisurkunden Subiacos durch den römischen Diakon Johannes dem Kloster Subiaco die Massa Giovenzana (massa Iuuentiana seu Seminaria) (am Fiumicino) samt anderen genannten Besitzungen, darunter besonders Roviano, Arsoli und Anticoli, in angegebenen Grenzen zuspricht, den Abt Benedikt nach dem feierlichen Verzicht des Abtes Leo mit diesen Gütern investiert und den römischen Skriniar Benedikt mit der Ausfertigung einer entsprechenden Urkunde betraut.

Überlieferung/Literatur

Druck: Allodi-Levi, Regesto Sublacense 225; Bruzza, Regesto di Tivoli 155. Reg.: JL. I p. 483; Hübner, Gerichtsurkunden 104 n. 1047; IP. II 83 n. 2 u. 90 n. 22; Böhmer-Mikoletzky n. 890 b; Zimmermann, PUU. 542 n. 276. Lit.: Morghen, Le relazioni 206.

Kommentar

Zur handschriftlichen und gedruckten Überlieferung der erstmals im Regestum Sublacense aufscheinenden Gerichtsurkunde vgl. IP. II 90 n. 22. Die päpstliche Entscheidung wird auch in den Chroniken von Subiaco erwähnt; vgl. SS. rer. Ital. XXIV/6, 33 und Allodi 131 f. Die Urkunde trägt an der Spitze das Datum: A. pont. dom. Benedicti summi pont. et univ. VII. pp. ... IX. sive dom. Octone magno imp. ... XV .... Apr. men .... ind. XI. An ihrem Ende finden sich die Unterschriften des Papstes (Ego Benedictus sanctę catholicę et apostolicę [eccl.] VII. presul), der Bischöfe Geribert von Tortona, Petrus von Pavia, Gregor von Albano, Leo von Ostia und Stephan von Narni, des Primicerius Stephan und des Diakons Johannes, des Arcars Leo und des Protoskriniars Azzo, der Schöffen Rigizo und Benedikt, des römischen Pfalzgrafen Sergius und des römischen Konsuls Johannes, des Grafen Berard von Tivoli, des edlen Aguin und endlich des Notars Benedikt (Ego Benedictus dom. gratia scrin. SRE. et sriptor huius post omnium testium subscriptionem et traditionem complevi et absolvi). Als Beisitzer der Gerichtsverhandlung werden in der Urkunde noch die Äbte Johannes (III.) von Farfa, Roizo von San Paolo (fuori le mura) und Petrus von San Basilio (in Scala Mortuorum) sowie als Begleiter des Abtes Benedikt die Mönche Johannes und Petrus von Subiaco genannt. Als Tagungsort erscheint: in basilicę b. Petri apost. principum intro ospitale, in co usualis est nominati pape dormiendum. Man erfährt, daß sich Abt Benedikt auf Urkunden der Kaiser Karl (des Großen) und Ludwig des Frommen (Böhmer-Mühlbacher n. 532 dep.) sowie der Päpste Gregor (I.), Zacharias, Nikolaus (I.) (vgl. IP. II 85 n. † 1, 86 n. *2 u. n. † 4) und Benedikts (VI.) (n. 518) berufen und diese zum Beweis seiner Rechte vorgelegt habe. Zur Verleihung der Massa Giovenzana an Subiaco vgl. auch n. 151. zu Roviano, Arsoli und Anticoli vgl. Silvestrelli, Città, castelli e terre I 354 ff. und n. 800, n. 811, n. 901 und n. 1003. Das Kloster Vicovaro erhob auf letztgenannte Besitzungen auf Grund einer Verleihung durch den Fürsten Alberich von Rom Ansprüche; vgl. Pacifici in Arch. stor. Rom. 42/1919, 271.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 611, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0983-04-00_1_0_2_5_0_645_611
(Abgerufen am 25.04.2024).