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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Der Römer Benedikt, (Kardinal)diakon von St. Theodor und Sohn des Mönches Hildebrand aus der subkapitolinischen Stadtregion, wird nach erfolgter Wahl als Papst Benedikt VI. inthronisiert.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Lib. pont. (Duchesne II 255); Albert Milioli, Lib. de temp. (MGSS. XXXI 424). Reg.: JL. I p. 477. Lit.: Brezzi, Roma e l'impero 148; Zimmermann, Parteiungen 81 ff.; Zimmermann, Dunkle Jh. 202 f.

Kommentar

Das genaue Datum überliefert samt Nachrichten über die Herkunft des Papstes der Cat. Estensis des 11. Jh. (Duchesne II 255: Benedictus diaconus, de regione VIII. sub Capitolio, ex patre Ildeprando monacho, ingressus est mense Januario, die XIX). Die vorhergegangene Wahl läßt sich nach einer Randnotiz im estensischen Katalog (Duchesne II 257: Hic fuit electus anno V. regis Ottonis, ind. I) zu Bonifaz VII. (n. 523 f.), die sich aber wohl auch auf Benedikt VI. bezieht, schon auf die Zeit vor Weihnachten 972, dem Ende des 5. Regierungsjahres Kaiser Ottos II., datieren. Laut Martin v. Troppau (MGSS. XXII 431) soll die Vakanz nach dem Tode Johannes' XIII. (n. 506) 13 Tage gedauert haben, so daß die Papstwahl noch Mitte Sep. 972 erfolgt wäre; vgl. dazu aber auch die Angaben über die Pontifikatsdauer in n. 523, wonach erst auf Dez. 972 zu datieren ist. Die lange Verzögerung der Inthronisation erklärt sich wohl aus der notwendigen Einholung des kaiserlichen Konsenses. Lambert v. Hersfeld (Holder-Egger, SS. rer. G. 38/1894, 42) erwähnt, allerdings erst zum Jahre 973, die Anwesenheit römischer Legaten in Deutschland; vgl. dazu auch Böhmer-Ottenthal n. 562 d. Über die Erhebung Benedikts VI. vgl. weiters die Notizen zum Jahre 972: Hermann von Reichenau und Bernold v. Konstanz (MGSS. V 116 u. 423), Auct. Bellovacense (MGSS. VI 461), Ann. s. Rudperti Salisburgensis (MGSS. IX 772), Ann. s. Trudperti (MGSS. XVII 289), Chr. ex Veneto (MGSS. XXIV 113), Johannes de Deo (MGSS. XXXI 320), und zum Jahre 973: Ann. s. Vincentii Mettensis (MGSS. III 157), Ann. Saxo (MGSS. VI 625), Ann. Ceccanenses (MGSS. XIX 281), Hugo v. St. Viktor (MGSS. XXIV 96), Chr. univ. Mettensis (MGSS. XXIV 510), Chr. s. Bartholomaei (MGSS. XXXI 214), Chr. Basileense (MGSS. XXXI 289). Als Römer wird Benedikt VI. von allen Quellen bezeichnet, die über seine Herkunft sprechen. Über die Stadtregion vgl. Mann, Lives IV 307; Duchesne II 256 Anm. 3 und Valentini-Zucchetti in FSI. 88/1942, 332. Zum Rang des Papstes vor seiner Wahl vgl. Cat. Sigerici (Duchesne II p. XV: Benedictus diaconiae sancti Theodori) und dazu Andrieu, La carrière 113. Der Name des Vaters verweist laut Ciacci, Gli Aldobrandeschi I 37 den Papst in die Familie Aldobrandeschi; vgl. dazu auch n. 508. G. Marchetti-Longhi in Studi Gregoriani 2/1947, 298 f. ordnet ihn in die Familie der Hildebrandi-Stefaneschi ein. Vgl. dazu auch Zimmermann, Parteiungen 81 und jüngst K. Görich in QuF. 74/1994, 19. Daß der Vater zum Zeitpunkt der Wahl des Sohnes Mönch war, melden zwei Papstkataloge des 11. Jh. (vgl. Duchesne II 255). Benedikt VI. gilt als 137. römischer Bischof. Aus n. 523 f. wurde gefolgert, daß bei seiner Erhebung auch ein Gegenkandidat in der Person des Diakons Franco von den Crescentiern aufgestellt worden war; vgl. dazu Zimmermann, Papstabsetzungen 99 und Zimmermann, Parteiungen 81 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 507, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0973-01-19_1_0_2_5_0_536_507
(Abgerufen am 20.04.2024).