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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Empfang der braut Ottos II., Theophanu. Die werbung des erzb. Gero (vgl. no 533a) hatte glatten verlauf genommen: Placuit verba imperator Grecorum; gaudebundus effectus aurum et argentum infinitum cum puella transmiserunt in terra Romania, Benedicti s. Andreae chr. c. 38; puellam cum magno exercitu et claris muneribus ad imperatorem destinavit, Widukind III, 74, die grossen schätze betont auch Mahth. v. ant. c. 16 M. G. SS. 10, 581; bischof Thiederich von Metz wird der braut zur bewillkommnung bis Benevent (oder noch weiter) entgegengesendet. Sigeberti V. Deoderici c. 16 ib. 4,475. Die werbung war auf die tochter des kaisers Romanos II. und der Theophanu, die stieftochter des Nikephoros Phokas gerichtet, vgl. Cont. Reginonis 967, Liudprandi Leg. c. 7, aus dieser ehe scheint iedoch nur die von Georgios Kedrenos Hist. Comp. SS. Byzant. 23b, 345 aufgeführte Anna entsprossen zu sein; die eltern der iüngern Theophanu werden auffallender weise nirgends genannt, auch in der dotirungsurkunde Ottos II. (no 536c) wird sie nur als neptis des Joh. Tzimisces aufgeführt, ebenso bei Thietmar und in den Ann. Casin. 969 (M. G. SS. 3,172); die ableitungen der Ann. Hersfeld. bezeichnen sie als filia imperatoris de Graecia, noch ferner stehende wie Hugo Flavin. (vgl. no 533a) und Brunwil. mon. fund. c. 5 ib. 14,127 als tochter des Johannes Tzimisces selbst, wieder andere quellen noch unbestimmter nur als Griechin (so auch Ann. Sangall, mai. 983 ib. 1,80 und S.Gall. Mittheil. 19,298 und Catal. reg. M. G. SS. 3, 214: Stephanu nobilissima Graecorum), daher verdient (obwol auch die tochter des Romanos und der Theophanu die nichte des Joh. Tzimisces war, vgl. Dümmler Otto I. 480 anm. 1) mit Moltmann Theophano 13 ff. und Giesebrecht Kaiserzeit 1 5, 844 die nachricht Thietmars II, 15(9) glauben: (Tzimisces) mox magnificis muneribus comitatuque egreio non virginem desideratam sed neptem suam Theophanu vocatam imperatori nostro trans mare mittens ... Fuere nonnulli qui hanc fieri coniuncionem apud imperatorem inpedire studerent eandemque remittere consulerent. Quos idem non audivit. ‒ Die vermälung und Krönung der Theophanu berichtet die dotirungsurkunde: mit zustimmung des vaters und der getreuen des reiches Theophanu Iohannis Constantinopolitani imperatoris neptim clarissimam in maxima Romulea urbe ... d. Iohannis (XIII.) benedictione prosequente in copulam legitimi matrimonii consortiumque imperii despondere ... decrevi; ebenso Benedicti s. Andreae chr. c. 38 (ort der feier die Peterskirche); den tag des empfanges melden die Ann. Hildesh. und Altah. (ib. 3,62; 20,787): Ottoni imperatori iuniori venit imperatrix Romam de Constantinopoli 18. kal. mai. octaba pascae, in der letztern quelle mit dem zusatz: et eodem die extemplo apostolica benedictione fiebat dignificata (stimmt mit no 536c, über den fraglichen wert der übrigen zusätze dieser quelle vgl. Kurze Hersf. und gröss. Hildesheimer Jahrb. 12); krönung und vermälung zu Rom melden auch die Ann. Lob. und Annalista Saxo (vielleicht die Ann. Quedlinb., Widukind und Ann. Lob. verbindend): filio suo Ottoni Grecam illustrem ingenio facundam vultu elegantissimam ... in pascha fecit adduci Romam celebratisque ibi regalibus nuptiis in octava paschae nurum filio iunxit = Ann. Magdeb. Quam ipse statim filio tradidit celebratisque magnifice nuptiis omnem Italiam super hoc et Germaniam laetiores reddidit, Widukind III, 74, daraus Thietmar II, 15(9): arridentibus cunctis Italiae Germaniaeque primatibus = Annalista Saxo (M. G. SS. 6, 624 fälschlich gross gedruckt); regiis nubciis ingenti gloria peractis, Sigeberti V. Deoderici c. 16 ib. 4, 476; gleichzeitige krönung Ottos II. und der Theophanu scheint die V. Mahth. ant. c. 16 anzunehmen. Zu den anwesenden gehörte vielleicht auch der Reimser erzdiakon Gerannus als gesandter des französischen königs (vgl. no 527b) nach der vermutung Dümmlers Otto I. 483 anm. 1. ‒ Ueber die politischen errungenschaften Ottos gegenüber Konstantinopel berichtet nur Thietmar l. c.: (Tzimisces) amiciciamque optatam cesaris augusti promeruit; wahrscheinlich schloss diese ehe die anerkennung des westlichen kaisertums in sich, vgl. Dümmler Otto I. 482, Moltmann Theophano 12, dagegen Giesebrecht Kaiserzeit 1 5, 841. Ob Apulien und Calabrien förmlich den Griechen zurückgegeben wurden, wie nach no 467 in aussicht genommen war, ist nach no 537 fraglich; 982 war freilich ein guter teil dieser provinzen in den händen der Griechen.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 536b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0972-04-14_1_0_2_1_1_920_536b
(Abgerufen am 29.03.2024).