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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes (XIII.) gibt allen Gläubigen bekannt, daß auf Bitten des englischen Königs Edgar und des Erzbischofs Dunstan von Canterbury das Kloster Glastonbury (sancte Marie videlicet Glastingebiri) (D. Wells) in den päpstlichen Schutz aufgenommen wurde (in sinu Romane ecclesie et beatorum apostolorum protectione eundem locum suscipio), bestätigt die Privilegien des Klosters, verleiht das Recht der freien Abtwahl, überläßt Mönchs- und Klerikerweihen der Entscheidung von Abt und Konvent und gewährt die Exemtion. ‒ Noverit cunctorum noticia ...

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: 1) 14. Jh., Longleat Bibl. des Marquess of Bath: Ms. 39 p. 119. 2) 14. Jh., Oxford Bibl. Bodl.: Wood empt. 1 (S. C. 8589) fol. 68v. Insert: Wilhelm v. Malmesbury, De antiquitate Glastoniensis eccl. (Migne, PL. 179, 1717); Wilhelm v. Malmesbury, Gesta regum II 150 f. (Stubbs, SS. rer. Brit. 90/1, 168 f.); Johannes v. Glastonbury, Chr. (Hearne 137 f.). Drucke: H. Spelman, Concilia ... orbis Britanici I (London 1639) 484 u. 487; Wilkins, Conc. 1269; Migne, PL. 135, 984; Birch, Cartularium III 294, 567 u. 568; Watkin, Great Chartulary of Glastonbury I 146; J. P. Carley, The Chronicle of Glastonbury Abbey (Dover 1985) 136 ff.; Zimmermann, PUU. 414 n. † 211. Reg.: J. 2873; JL. 3751; Santifaller, LD. 316; Watkin, Great Chartulary I p. LX n. 205. Lit.: Mann, Lives IV 297 f.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Holtzmann, PUU. in England I 75 und III 13, 21, 31, 41, 66, 83, 107. Das Papstprivileg soll die Bestätigung einer Urkunde König Edgars für Glastonbury sein, die deswegen nach Rom gesandt wurde (vgl. n. 481), doch ist die Königsurkunde als Fälschung erwiesen; vgl. Watkin I p. LVIII u. LIX n. 204. Auch gegen die Echtheit des Papstprivilegs erheben sich Bedenken. Bes. auffällig ist schon das Protokoll mit der der Adresse nachgestellten, in subjektiver Form gehaltenen Intitulation und der unmöglichen Devotionsformel conditoris clementia sancte Romane sedis existens indignus papa. Das damals in der Papstkanzlei übliche Formular klingt nirgends an, und am Ende findet sich die merkwürdige Stipulationsformel nostraque stipulacio inconvulsa permaneat. Auch die von Szaivert in MIÖG. 59/1951, 290 allerdings nicht beanstandete Übertragung der Ordinationsgewalt in arbitrio abbatis et conventus ist als einziger Fall einer derartigen päpstlichen Entscheidung in dieser Zeit auffällig. Die zitierten Kopien der Papsturkunde bringen keine Datierung. Nur in den Antiquitates Wilhelms v. Malmesbury findet sich eine Urkundendatierung, die freilich nicht stimmen kann (Actum tempore Engelwardi eiusdem monasterii abbatis hoc apostolicum decretum a. incarn. dom. DCCCCLXV).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. †482, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0971-00-00_2_0_2_5_0_510_F482
(Abgerufen am 23.04.2024).