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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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verleiht dem kloster S. Maximin bei Trier, welches immer unter dem schutz und der vogtei (advocatia) des reiches stand, infolge der klagen welche abt Thietfrid zu Ravenna vor ihm über den durch die Sorglosigkeit der vögte dem kloster zugefügten schaden erhob, sowie auf fürsprache seiner gemalin Adelheid, seines sohnes Otto, des bischofs Anno von Worms und des grafen Pertolf das recht die vögte frei zu wählen und abzusetzen; gewährt den zu Trier und anderwärts wohnenden leuten des klosters die befugniss gleich und mit der familia imperialis handel und wandel zu pflegen (vgl. Waitz VG. 5,351), unterstellt dieselben mit ausschluss der bischöflichen gräflichen und aller andern öffentlichen gewalt dem vogtgerichte und erlässt ihnen die leistung von arbeiten (opera, vgl. Waitz VG. 8, 404) für den öffentlichen dienst, mit welchen kirchenleute in königlichen städten und pfalzen oft gedrückt werden, bewilligt endlich gemäss den privilegien der vorgänger (Ludwig Fr. BM. 729, fälschung auf echter grundlage, vgl. Sickel Acta Karol. 2,421) dem kloster zollfreiheit für dessen schiffe. Liudigerus canc. adv. Ruodberti archicapp. Angebl. or. mit a. r. filii X, imp. IIII im C. L. 9265 der bibl. nat. Paris (A), kopialb. s. XIII in. Koblenz (B). Zyllesius Defensio 2, 24 no 15 aus B mit III. kl. apr. = Lünig RA. 16a, 263 no 101; Hontheim Hist. Trev. 1, 306 no 185 aus A; Beyer Mittelrhein. UB. 1, 290 no 234 aus B; *M. G. DD. 1, 533 no 391 aus A. Von der hand eines privatschreibers, welcher ausserdem nur DO. II no 57 = St. 605 für dasselbe kloster mundirt hat; ob das S. Maximiner elaborat anerkennung der kanzlei gefunden habe, ist zweifelhaft, da die zweite vom abt in Ravenna vorgebrachte bitte ebenfalls erst durch Otto II. genehmigt wurde, und da iede spur einer besiegelung fehlt; der inhalt ist aber vollständig zeitgemäss, wurde schon 3 iahre später von Otto II. in der von kanzleihand geschriebenen no 42 = St. 590 bestätigt, vgl. M. G. DD. 1, 532. Der absatz über gerichtsbarkeit und zoll berührt sich mit den bei no 376 erwähnten fälschungen, vgl. Bresslau in Westd. Zeitschr. 5,35; über praefecturae und regiae civitates vgl. auch Heusler Stadtverfassung 67 ff. ‒ Die datirung mit den erhöhten iahren Ottos II. entspricht den damaligen kanzleiverhältnissen, vgl. Sickel Beitr. VIII. Wiener SB. 101, 178.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 516, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0970-03-29_1_0_2_1_1_882_516
(Abgerufen am 25.04.2024).