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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes XIII. verleiht dem Erzbischof Landulf von Benevent-Siponto (Landulpho venerabili atque merito honorabili Beneuentanensis et Sipontine sancte ecclesie et modo per nostre apostolice auctoritatis concessionem archiepiscopo) wegen seiner Ehrerbietung zur römischen Kirche und in Anbetracht der Tatsache, daß in Benevent die Reliquien des Apostels Bartholomäus verwahrt werden, auf Grund eines eben gefaßten Synodalbeschlusses (n. 458), auf Intervention des Kaisers Otto (I.), des Fürsten Pandulf (I.) von Benevent, Capua, Spoleto und Camerino sowie dessen Sohnes Landulf (IV.) (ortatu ... imperatoris ... intervenientibus videlicet Paldulpho Beneuentanae et Capuane urbium principe seu Spoletini et Camerini ducatus marchione et duce simulque et Landulpho excellentissimo principe filio eius) und mit Zustimmung der Konzilsteilnehmer das Pallium; bestimmt die Palliumtage, darunter besonders Translatio Bartholomäi; überträgt mit dem erzbischöflichen Rang das Recht, in den Suffraganbistümern Sant'Agata de' Goti, Avellino, Frigento, Ariano, Ascoli, Bovino, Volturara, Larino, Telese und Alife (sancte Agathe, Abellino, Quintodecimo, Ariano. Asculo, Bibini, Vultararia, Larino, Thelesia, Alifis) Bischöfe zu weihen; bestätigt gemäß früheren Papstprivilegien den Besitz von Siponto, der Michaelskirche am Monte Gargano und der Stadt Varano samt allen Pertizen (Sipontum et ecclesiam b. Michaelis archangeli in Monte Gargano et Baranum oppidum) und befiehlt, auch in Zukunft Pallium und erzbischöfliche Weihe in Rom einzuholen. ‒ Cum certum sit ... Scr. pm. Stephani scrin. SRE. in men. Maii, ind. XII. ‒ Dat. VII. kal. Jun. pm. Vuidonis ep. s. Silve Candide eccl. et. bibl. SSA. a. pont. dom. nostri Johannis XIII. pp. IV., imp. Ottonis maioris VII. et minoris II., ind. supradicta XII., a. dom. incarn. DCCCCLXVIIII.

Überlieferung/Literatur

Orig.: ‒ Kop.: 1694, Benevent Arch.-bibl. cap.: Cod. 27 p. 41. Erw.: n. 822. Drucke: Vipera, Chronologia 70; Gianelli, Discorso 140; Ughelli, Italia 1VIII 92, 2VIII 61; Cocquelines, Bull. I 265; Mansi, Coll. XIX 19; Cappelletti, Le chiese III 59; Migne, PL. 135, 976; Tomassetti, Bull. I 421; Zimmermann, PUU. 389 n. 197. Reg.: J. 2866; JL. 3738; Böhmer-Ottenthal n. 495; Santifaller, LD. 316; Santifaller, Elenco 297; IP. IX 54 n. 15. Lit: Dümmler, Otto der Große 462; Gay L'Italie 356; Groner, Diözesen 35; Carabellese, L'Apulia 48; Klewitz, Bistumsorganisation 4 ff.; Kölmel, Kirchenstaat 51 f.; Mastrobuoni, La chiesa sipontina 34; Mor, La lotta 59; Martí Bonet, Concesión del palio 131 f.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. IP. IX 54 n. 15. Der früher in Benevent verwahrte Rotulus von 1464, auf dem auch diese Urkunde kopiert war, ist heute verloren. Die Abschrift in dem 1694 von Kasimir Graiewsky angelegten Bullarium von Benevent soll aus dem damals noch vorhandenen, allerdings stark zerstörten Original verfertigt worden sein. Zu den genannten Suffraganbistümern vgl. Klewitz 10 ff. Die Unterstellung dieser Orte und Kirchen unter die Jurisdiktion Benevents sollte die Ansprüche des neuen Erzbistums auf jene Gebiete festhalten. Eine bischöfliche Organisation hat damals noch nicht bestanden, wurde vielmehr erst nach 969 allmählich eingerichtet. Aus n. 460 geht hervor, daß die Erhebung Benevents zum Erzbistum mit einer Teilung der übergroßen Diözese verbunden werden sollte. Unter den erwähnten päpstlichen Vorurkunden, die den Besitz Benevents in Siponto, am Monte Gargano und in Varano bestätigten, ist wohl vor allem n. 176 und n. 272 gemeint, wo allerdings Varano noch nicht genannt wird. Als Palliumtage gelten Weihnachten, Epiphanias, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten, Marienfeste (2. II., 25. III., 15. VIII. u. 8. IX.), Johannis, Michaelis, die Aposteltage, die Weihetage der Beneventaner Kirche, des Erzbischofs und der Suffragane. Landulf empfing noch in Rom die Weihe vom Papst; vgl. n. 458. In der Datierung der Urkunde muß das Kaiserjahr Ottos I. von VII. in VIII. verbessert werden. Zum Inkarnationsjahr vgl. Breßlau in AUF. 6/1918, 31 und Menzer, Jahresmerkmale 90. Zwischen der Skriptum- und der Datumzeile finden sich die Unterschriften der Konzilsteilnehmer (vgl. n. 458), an ihrer Spitze die des Papstes (Ego Johannes sancte catholice et apostolice Romane XIII. papa in hoc privilegio a nobis promulgato manu propria subscripsi). Über die Mitunterzeichnung des Kaisers vgl. Beumann, Wissenschaft vom Ma. 456 f. Über das Urkundenformular vgl. auch Pflugk-Harttung in Arch. Zs. 6/1881, 63f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 459, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0969-05-26_2_0_2_5_0_485_459
(Abgerufen am 29.03.2024).