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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Eine unter dem Vorsitz des Papstes Johannes XIII. und des Kaisers Otto (I.) im Petersdom (in ecclesia Petri apostolorum principis ... ante confessionem beati Petri) tagende Synode beschließt nach eingehender Beratung (1) die Erhebung Benevents zum Erzbistum, worauf (2) der Papst den Bischof Landulf zum Erzbischof ordiniert und ihm ein Privileg bezüglich der Verleihung des Pallium und der Abgrenzung seiner Kirchenprovinz (n. 459) gewährt, sowie (3) die Union der entvölkerten Diözese Alba mit dem Bistum Asti, welch letzterer Beschluß (4) zur Durchführung dem Erzbischof Walpert von Mailand durch Papst (n. 460) und Kaiser mitgeteilt wird.

Überlieferung/Literatur

Erw.: 1) n. 459. 2) Ann. Beneventani 970 (Bertolini 124). 3) n. 460. 4) MG. DO. I n. 374 a (Böhmer-Ottenthal n. 496; Manaresi, FSI. 96/1958, 243). Reg.: Böhmer-Ottenthal n. 495; Boye, QuKat. 59. Lit: Vgl. n. 459 u. n. 460; Dümmler, Otto der Große 462; Tangl, Teilnehmer 112 f.; Tüchle, Romfahrten 105; Wolter, Synoden 101 ff.

Kommentar

Das Datum (VII. kal. Jun.) und der Ort der Synode werden fast mit denselben Worten in n. 459 und n. 460 genannt. Auch die Weihe Landulfs muß noch wahrend des Konzils und nicht laut den Ann. Beneventani erst 970 erfolgt sein, da sie schon im Papstprivileg für Landulf vorausgesetzt wird. Der Synodalbeschluß über Asti wird im zitierten Kaiserdiplom fast mit den Worten des Papstmandates an Walpert (n. 460) wiederholt und in den Diplomen Ottos I. vom 9. Nov. 969 (Böhmer-Ottenthal n. 504) und Ottos II. vom 26. Sep. 982 (Böhmer-Mikoletzky n. 880) erwähnt, die beide auch in der Gerichtsurkunde vom 18. Juli 985 (Manaresi 240 ff.) inseriert sind. Als Teilnehmer der Synode sind durch das Papstprivileg für Benevent bekannt: Fürst Pandulf (I.) von Benevent und dessen Sohn Landulf (IV.), die Bischöfe Sico von Bieda, Johannes von Gallese, Johannes von Anagni, Marinus von Sutri, Benedikt von Terracina, Leo von Ostia, Benedikt (I.) von Porto, Gregor von Albano, Johannes von Civita Castellana, Johannes von Tusculum, Johannes von Sarsina, Stephan von Cervia, Johannes von Belluno, Ignizzo von Ferentino, Hubert (von Parma), Wigfred von Verdun, Sigulf von Piacenza, Liudprand (von Cremona), Rozzo von Asti, Abraham von Freising, Rather von Marsi, Reginald von Eichstätt, Alberich von Rieti sowie ein Bischof Konstantin, weiters der Archipresbyter Dominik und der Archidiakon Benedikt von Rom, die römischen Presbyter Crescentius und Theophylakt, die römischen Diakone Bonifaz und Leo sowie der römische Subdiakon Johannes. Wohl bei diesem Aufenthalt des Kaisers in Rom erfolgte die durch n. 462 bezeugte kaiserliche Intervention (vgl. auch n. 298) für Fulda, der allerdings der Papst erst ein halbes Jahr später nachkam, vielleicht auf Grund einer neuerlichen, durch einen kaiserlichen Boten überbrachten Mahnung, da sonst stets die Gleichzeitigkeit von Intervention und Beurkundung vorausgesetzt wird. Boussard, Loches 3 datiert zu dieser Synode auch die Buße des Grafen Gottfried I. Grisegonelle von Anjou und die Begründung des Klosters Loches (vgl. n. 467).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 458, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0969-05-26_1_0_2_5_0_484_458
(Abgerufen am 20.04.2024).