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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Abmarsch nach Unteritalien, vgl. no 486. Wenn Lupus Protospatarius 969 (vgl. 468b, richtige datirung durch die gleichzeitige erwähnung der sonnenfinsterniss no 488c ermöglicht) Otto bereits mense octobris in Calabrien einrücken lässt, so kann sich die zeitangabe nur auf den monat des abmarsches aus Ravenna beziehen. Die veranlassung ist im scheitern der sendung Liudprands (no 468c) zu suchen, Nikephoros Phokas warf dem gesandten gleich in der ersten audienz am 7. iuni die besitznahme Roms, die vertreibung Berengars und Adalberts, die hinrichtungen in Rom und den einbruch in griechisches gebiet vor (c. 3.4), bei den weitern verhandlungen forderten die hofbeamten für freundschaftsbund allein freigebung Roms, auslieferung der fürsten von Capua und Benevent, für die hand einer porphyrogenita auch verzicht auf Ravenna und Rom (c. 15), der kaiser selbst begehrte in weitern gesprächen genehmigung des mit dem gesandten Dominicus (no 46a) abgeschlossenen, einem verzicht auf das kaisertum gleichkommenden vertrages (c. 25.31) und auslieferung der fürsten von Capua und Benevent (c. 27. 36); ein gesandter des papstes, welcher nach abreise Nikephors nach Syrien (c. 38) am 15. aug. zur unterstützung der werbung ankam, büsste einen etikettefehler in der titulatur des kreditives mit dem kerker (c. 47); bei einer weitern unterredung mit den hofbeamten am 17. sept. erklärte Liudprand bereits, sein kaiser werde wegen seiner langen abwesenheit, während welcher man weder boten noch briete an ihn habe abgehen lassen, abweisung seines antrages und verunglimpfung seines gesandten voraussetzen und mit den waffen rächen (c. 53); er erhielt darauf versiegelte briefe an den kaiser und papst (c. 56), durfte am 2. okt. abreisen (c. 58), kam aber erst zu anfang des folgenden iahres zurück. Legatio c. 58 bis 63. Die verweigerte anerkennung der kaiserwürde Ottos machte auch die werbung hinfällig, vgl. Moltmann Theophano 10. Nikephoros gieng zur offensive über: als gegengewicht gegen Ottos und des papstes bestrebungen befahl er die erhebung von Hydrunt zur metropole und die einführung der griechischen liturgie in Apulien und Calabrien. Legatio c. 62; da k.Adalbert durch seinen boten in Konstantinopel mitgeteilt hatte, dass er 8000 gewappnete bereit halte, sandte Nikephor am 19. iuli eine flotte von 28 schiffen mit geldsummen für die löhnung der bedingten mannschaft Adalberts; doch sollte das heer dessen bruder Cono anführen, Adalbert inzwischen als geissel in Bari bleiben und, falls er das versprochene heer nicht stelle, an Otto ausgeliefert werden (c. 29. 30); über den weitern verlauf der unternehmung sind wir nicht unterrichtet, iedenfalls blieb sie ohne erfolg: Cono unterwarf sich später, Adalbert endete sein leben als flüchtling. Amulfi Gesta aep. Mediol. I, 8 M. G. SS. 8, 9; zu Autun nach Benzo Ad Heinricum l. III, 15 ib. 11,628; doch mag auch dieser plan Nikephors mit Ottos abmarsch nach süden in verbindung stehen.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 485b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0968-00-00_1_0_2_1_1_839_485b
(Abgerufen am 19.03.2024).