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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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(in ecclesia Lateranensi) Synode. Vor papst Leo und den kaiser, vor die bischöfe aus dem römischen dukat, aus Italien, Lothringen und Sachsen, den klerus und das volk von Rom trat an der hand seiner wähler Benedikt mit den papstgewändern geschmückt. Auf die durch den kardinaldiakon Benedikt (= ankläger in no 348e) erhobene anklage, dass der gegenpapst bei lebzeiten des von ihm selbst erhobenen Leo und gegen den von ihm mit den übrigen Römern geschwornen eid: keine wahl ohne vorhergehende zustimmung des kaisers und seines sohnes vorzunehmen, sich habe zum papst wählen lassen, und nachdem der kaiser gebeten dem angeklagten freie verteidigung oder im falle des schuldbekenntnisses mitleid zu gönnen, wirft sich Benedikt zu füssen des papstes und kaisers, bekennt sich als sünder und eindringling, gibt pallium und hirtenstab an Leo zurück (beschönigend, Cont. Reginonis berichtet, dass Leo dem Benedikt das pallium abriss und den stab aus den händen nahm), welcher ihm auf fürsprache Ottos, cuius sumus opera in sedem debitam restituti, das diakonat belässt, ihn aber zur verbannung verurteilt. Liudprandi Hist. Ott. c. 21, mitten im satz abbrechend; der im wesentlichen übereinstimmende kurze bericht der Cont. Reginonis zeigt, dass der ausfall kein bedeutender sein kann (nur die eingangs angekündigten bischofsnamen fehlen); die verbannung erwähnt Cont. Reginonis 965; convocata magna synodo et Iohanne (so stets für Leo) in sede sua restituto, Benedictum ... totius synodi iudicio depositum abduxit secum, Flodoardi Ann. 965; Ann. Hildesh. 963 (M. G. SS. 3, 60) mit der synode vermengend, die Johann XII. absetzte (vgl. no 348e): illicque Benedictus papa ab apostolica sede eiectus est, eo quod iniuste vindicavit sublimitatem Romani imperii et Adaldago archiepiscopo commissus; Thietmar II, 28(18) zuerst mit tadel gegen den kaiser, dass er der absetzung beistimmte und verbannung nach Hamburg befahl; Adami Gesta Hammab. pont. II, 10 (ib. 7, 309); Benedictum ... ab O. depositum, quem ille in Hammaburg custodiae mandari praecepit. Die absetzung Benedikts auch Ann. Lamberti 963 = Ann. Ottenbur. 963 (ib. 5, 4), die verbannung Ann. Altah. 964 ib. 20, 787, Benedicti s. Andreae chr. c. 37, der fortfährt: Reversus est Leo papa in sede sanctissima et cuncto populo Romano laudibus est honoratus. Erat enim gaudium magnum inter Saxonicum regem et pontifices (M. G. SS. 3, 718 falsch interpungirt). ‒ Das Chr. Salern. c. 169 ib. 3, 554 fasst die ereignisse von 962‒964 zusammen: multa incommoditate Romanis et apostolicae sedis indixit. ‒ Die an diese synode angeknüpften fälschungen über königs- papst- und bischofswahlen Jaffé-L. 3704‒6 vgl. unter Reichssachen. ‒ Spätestens hierher müsste die durch den kaiser die kaiserin und den papst Leo ex terra s. Petri an den könig von Burgund gerichtete bitte fallen, die Privilegien des kl. Montmajour zu bestätigen, B.1507.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 355e, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0964-06-00_1_0_2_1_1_652_355e
(Abgerufen am 28.03.2024).