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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Placitum. Im Gericht des Giselbert missus domni Ottoni gloriosissimi regi, das unter Mitwirkung der iudices domnorum regum Rotchild (auch: Ratchild), Deodatus, Teuzo und Adelbert in der caminata maiore, que est iusta domum et mater ecclesie, tagt, läßt Graf Adalbert qui et Atto, Sohn des weiland Sigifred, eine cartula commutacionis über ein Tauschgeschäft zwischen ihm und der Kanonie von Reggio verlesen (Reg. 2454), deren Rechtsgültigkeit durch die Richter, nachdem der anwesende Bischof Ermenald von Reggio nebst Urso iudex und advocatus der Kanonie von Reggio ihre Echtheit anerkannt haben (vere cartulas commutacionis ... bona et verax est), pro securitate des Grafen ausdrücklich festgestellt wird. – Friedensermahnung an den Bischof und seinen advocatus (inde manerent omni tempore ... taciti et contenti). – Sadelbert notarius domnorum regum ex iussione Giselberto missus. – a. r. Ott. et Ott. fil. eius 1, Ind. 5. – Unter den Zeugen neben Giselbert und den genannten Königsrichtern auch Johannes notarius domnorum regum.

Überlieferung/Literatur

Placitum, ed. Manaresi, Placiti II, Nr. 145 S. 1-7 (ohne die inserierte Charta auch CD Polironiano, Nr. 2 S. 55-58). – Reg.: Hübner, Nr. – ; Torelli, Reg. Mantovano I, Nr. 25 S. 19. – Vgl. Sutherland, The Italian placitum, S. 93.

Kommentar

Die Einordnung zu Januar 962 ist unstrittig. Zur Art der Datierung vgl. das vorige Reg. Ob Otto d. Gr. über Reggio nach Rom gezogen ist, steht nicht fest (s. Reg. 2484, Kommentar); am 20. Januar kann er jedenfalls nicht mehr in Reggio gewesen sein. – Mit dem Reggianer Placitum beginnt nach längerer Pause (vgl. zuletzt Reg. 2002) wieder die richterliche Tätigkeit des italischen Königs durch ihn persönlich oder durch die von ihm autorisierten hochrangigen Missi; vgl. Bougard, Justice (Settimane 44) S. 161f. – Die Identität des Giselbert ist strittig; vgl. Hlawitschka, Franken, S. 188; Fumagalli, Vescovi e conti, S. 139; Bougard, Justice, S. 304.  Zu Adalbert-Atto und zur Kanonie von Reggio vgl. zuletzt die inserierte Charta (Reg. 2454), die von dem hier als advocatus der Kanonie von Reggio auftretenden Königsrichter Urso geschrieben wurde. Zur Art des Gerichtsverfahrens nach dem Prinzip der sogen. Ostensio Chartae s. Reg. 1637 (Lit.). Zu den genannten Örtlichkeiten im Comitat von Reggio und zu einem weiteren, noch im selben Jahr (962 Juli 5) in dieser Angelegenheit ausgestellten Placitum vgl. Carboni, Gagium, S. 30f. Bischof Ermenald von Reggio ist hier erstmals bezeugt; vgl. Pauler, Regnum Italiae, S. 61f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2487, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0962-01-20_1_0_1_3_3_1058_2487
(Abgerufen am 19.03.2024).