RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3
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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2444
(958-961) März 25, Pavia (.VIII. Kal. Apr., Papie)
Berengar und Adalbert gewähren (concedimus et donamus atque largimur) dem Markgrafen Aledram (I.) (Aledrammo inclito marchioni fideli nostro) auf Intervention und Bitten der Tochter Berengars, Girberga, das Recht, überall auf seinem Besitz nach Gutdünken Märkte zu freiem Eigen (proprietario iure) einzurichten und verbieten allen öffentlichen Amtsträgern, den Markgrafen und seine Erben in den Marktorten zu behelligen oder dort irgendwelche Zölle oder Abgaben einzufordern (neque toloneum nec curaturam aut aliquam publicam functionem ex ipsis mercatis exigere audeat). – Pön 100 Pfund Gold. – [Hubert]us canc. ad vicem Vuidonis [episcopi] et archicanc. – M. M. – [...]. – "Si iustis".
Überlieferung/Literatur
Kopie: Turin, Privatarchiv des Marchese Francesco Guasco Di Bisio (1924), Kopie 12. Jh. (B). – Drucke: Schiaparelli, Diploma, S. 133-134 (S. 341-342), zu 958-961; Ders., I Diplomi di Berengario II e Adalberto, Nr. 15 S. 334-336 (zu 958-961). Erstmals erwähnt von Campana, Arbori, S. 5 (zu 950). – Vgl. Schiaparelli, Diploma, S. 127ff. (S. 337ff.).
Kommentar
Der Kopist konnte die Jahresangaben in dem ihm vorliegenden Original schon nicht mehr lesen, "quia littere abrose erant". Die chronologische Einordnung stützt sich auf die Tätigkeit des Kanzlers Hubert (Ubert), der von Januar 958 (Reg. 2368) bis Mai 961 (Reg. 2448) nachweisbar ist. Hinzu kommt, daß der insbesondere aus Regg. 1682 u. 1842 bekannte Markgraf Aledram etwa damals, jedenfalls vor August 961, die Tochter Berengars II., die hier als Intervenientin begegnende Girberga (zu ihr schon Reg. 2081), geheiratet hat (vgl. Reg. 2458, Einzelheiten bei Schiaparelli, Diploma, S. 131; vgl. jetzt bes. Merlone, Aleramici, S. 36f.), so daß eine Ausstellung zu 960 oder 961 März am wahrscheinlichsten ist. – Der Kopist hat einige Eigentümlichkeiten des Originals übernommen, was die Bestimmung der Schreiber des verlorenen Originals ermöglicht. Zumindest die Signumzeile, wahrscheinlich auch Protokoll und Kontext, wurden von jenem bekannten Kanzlisten Berengars II. mundiert, der schon für Lothar d. Jüngeren tätig gewesen ist; vgl. zuletzt D 14 (Reg. 2428). Die Rekognition könnte von Hubert selbst eingetragen worden sein, wie die Nachzeichnung der für Hubert charakteristischen Abkürzung für subscripsi zeigt. – Das Monogramm des Adalbert war nicht firmiert, Adalbert hielt sich damals also wieder nicht (vgl. zuletzt Reg. 2441) am Hof seines Vaters auf.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,3,3 n. 2444, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0961-03-25_1_0_1_3_3_1015_2444
(Abgerufen am 17.04.2024).