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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Adalbert bestätigt den namentlich genannten Kanonikern der Kirche von Arezzo (canonicis qui nunc ibi serviunt, scilicet Grasulfo archidiacono, Suaverico primicerio, Sapienti gramatico etc.), die ihn in der Kathedrale S. Donato aufgesucht haben (venientibus nobis ad domum S. Donati confessoris et martiris Christi), auf deren Bitten zu seinem und seiner Angehörigen Seelenheil den im einzelnen aufgeführten Besitz, wie er einst von dem weiland Bischof Petrus (I. von Arezzo) den Kanonikern zugewiesen (ed. Pasqui, Documenti di Arezzo I, Nr. 30 S. 42) und von Kaiser Lothar (I.) (DD Lo.I.28 u. 79) und König Hugo (D 33 = Reg. 1670) bestätigt und vermehrt worden war, bestätigt ferner den Archidiakon Grasulf und den Archipresbyter Suaverich in der Leitung der Kanonie (sit ipsa canonica ... sub magisterio et regimine ...), verbietet den Kanonikern die Ausstellung von besitzschädlichen Pachtverträgen (ut idem canonici libellum aut aliquod scriptum non faciant alicui homini ...), erkennt das Recht der Kanoniker an, über die Aufnahme weiterer Brüder selbst zu entscheiden (et nulla ibi adiciatur persona nisi illorum communi consensu), und nimmt diese schließlich mit all ihrem Besitz in seinen Schutz (sub nostri tutaminis mundiburdo). – Gebetswunsch pro nobis. – Pön 100 Pfund Gold 〈und geistliche Strafandrohung〉. – Atalongus diac. ad vicem Uberti episcopi et archicanc. – M. – a. inc. 961, a. r. 11, Ind. 4. – "Quia regalis".

Überlieferung/Literatur

Kopien: Arezzo, Arch. Capitolare, perg. n. 138, Rotulus des 11. Jh., n. 4 (C). Eine Kopie 18. Jh. aus C verzeichnet Schiaparelli, I Diplomi di Adalberto, S. 342. ­– Drucke: Moneta, Alberoro e Tegoleto, Documenti, Nr. 2 S. 3 (Auszüge), aus C; Dümmler, Ital. Königsurkunden, Nr. 4 S. 368-370; Pasqui, Documenti di Arezzo I, Nr. 69 S. 94-96; Schiaparelli, I Diplomi di Adalberto, Nr. 2 S. 342-345. Erstmals erwähnt von Grazini, Vindiciae, S. 30.

Kommentar

Die Datierungsangaben führen einheitlich auf 961 Februar. Daß sich Adalbert damals in Arezzo aufgehalten hat, ist gut denkbar (vgl. Reg. 2418; Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 326 Anm. 2). – D 2 wiederholt weitgehend (vgl. den Kursivdruck in der Edition Schiaparelli) D Hugo und Lothar 33 (Reg. 1670); vgl. auch Reg. 1800. Die Reihe der NUU setzt mit D O.I.253 ein. – Der als Rekognoszent genannte Diakon Atalongus ist nur hier bezeugt; vgl. Schiaparelli, Trascrizioni, S. 151f. Bresslau, Urkundenlehre I2, S. 398 Anm. 1, denkt an den späteren Bischof Adalong von Lucca (968-978); zu diesem Schwarzmaier, Lucca, bes. S. 107-109. Als Erzkanzler wird der zuletzt in D 14 (Reg. 2428) als Kanzler aufgeführte Bischof Ubert von Parma genannt, der später Erzkanzler Ottos d. Gr. wurde. Zu seiner Persönlichkeit Huschner, Kommunikation, bes. S. 115f., 930. Zu der in unserem Stück verwandten Legitimationsformel (divino providentie numine) König Adalberts ebd., S. 317. – Die Besitzliste ist im Vergleich zur VU an einer Stelle etwas erweitert worden, was den Verdacht nachträglicher Manipulation nahelegt; an eine weitere verlorene Urkunde Lothars I., die Schiaparelli nicht ausschließen möchte, ist kaum zu denken. Auch die geistliche Pönformel ist wohl interpoliert. Vgl. auch Delumeau, Arezzo I, S. 236, 497.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2441, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0961-02-28_1_0_1_3_3_1012_2441
(Abgerufen am 24.04.2024).