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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Berengar dotiert die auf sein votum hin von Dominicus Carimannus erbaute Kirche S. Pietro in Guastalla (ecclesiam S. Petri in Guastalla [Guastalla, Prov. Reggio nell'Emilia] a beate memorie Berengarii regis voto per Dominicum Carimannum fabricatam et ab eodem rege decentissime dotatam).

Überlieferung/Literatur

Deperditum (?), erwähnt in der Charta der Gräfin Mathilde von Tuszien von 1101 März 29, ed. Goez, Urkunden u. Briefe der Markgräfin Mathilde, Nr. 64 S. 192-194, bes. S. 193 Z. 39 – 194 Z. 2. – Als Deperditum Berengars I. verzeichnet von Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Diplomi perduti, Nr. 25 S. 415.

Kommentar

Das von Schiaparelli rekonstruierte Deperditum Berengars I. ist zu streichen; vgl. Reg. 1307. Dominicus Carimannus (eigentlich Dominicus qui Carimannus vocatur) war Venezianer und ist in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts mehrfach auch in unverdächtigen Urkunden bezeugt. Er könnte also tatsächlich der Erbauer der Kollegiatkirche S. Pietro in Guastalla gewesen sein, doch kann es sich bei dem in der Urkunde der Mathilde genannten König Berengar, der wohl als der eigentliche Fundator gelten soll, dann nur um Berengar II. handeln. 1154 hat auch Herzog Welf VI. in Ravensburg die Kirche von Guastalla in seinen Schutz genommen (ed. Affò, Istoria di Guastalla I, S. 339f. Nr. 32) und dabei ebenfalls die Gründungstätigkeit Berengars und seiner angeblichen Gemahlin Irmingard (!) erwähnt: imitantes Berengarium eiusque coniugem Irmingardam (sic! s. unten) prefate ecclesie fondatores. Die oben genannte Urkunde der Mathilde ist im übrigen nur in einer nicht unverdächtigen gleichzeitigen Nachzeichnung überliefert, wodurch die Authentizität der hier regestierten Nachricht insgesamt in Frage gestellt ist. Die in diesem Zusammenhang auch zu berücksichtigende Urkunde der Irmingard, der Tochter Kaiser Ludwigs II., für Carimannus  von angeblich 909, die von Hlawitschka, Franken, S. 266 Anm. 11, ins Jahr 891 gesetzt wurde, ist eine Fälschung frühestens aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und muß hier ganz unberücksichtigt bleiben; vgl. Reg. †1230; Brühl, Diplom. Miszellen V, S. 829-837. Allgemein zu S. Pietro in Guastalla, erst Pieve und seit 1828 Bistum, s. neben Affò, a.a.O., passim, auch Kehr, Italia pontificia V, S. 407f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2480, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0961-00-00_10_0_1_3_3_1051_2480
(Abgerufen am 19.03.2024).