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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Lothringische und westfränkische wirren. Zur beilegung von streitigkeiten zwischen könig Lothar und seinen vettern, den söhnen Hugos von Francien, wegen burgundischer schlösser war erzb. Brun ende 958 mit dem lothringischen heerbann über Frankreich nach dem herzogtum Burgund gezogen (Flodoardi Ann. 958), zu anfang dieses iahres vermittelte er zu Compiègne einen waffenstillstand zwischen den streitenden parteien. Dann kam Lothar mit seiner mutter um ostern nach Köln, dataque illi (Brunoni) securitate de regno Lothariense kehrt er nach Laon zurück; darauf brachen in Lothringen selbst unruhen aus propter oppida quaedam ipsorum novitia, quae idem dux everti praecipiebat aliaque onera ipsis insueta quae illis imponere velle ferebatur; an der spitze stand Immo (vgl. no 110a. 123) bisher der vertraute rat Bruns. Flodoardi Ann.; die auflehnung richtete sich offenbar gleich der Ragenars gegen Bruns massregeln zu sicherung des innern friedens (vgl. no 254a). Brun suchte die unruhen durch die auf einem landtag erfolgte einsetzung des grafen Friedrich (von Metz, vgl. no 194a) zu seinem stellvertreter zu beseitigen. Flodoardi Ann.; der wirkungskreis Friedrichs wurde zum mindesten bald darauf auf Oberlothringen beschränkt, die entsprechende stellung in Niederlothringen wurde dem grafen Gotfrid übertragen, vgl. Dümmler Otto I. 301 anm. 1 und 535, Waitz VG. 7,99 und Giesebrecht Kaiserzeit 1 5, 432. Auch die erhebung des Everacrus, dekans von Bonn, concedente Brunone zum bischof von Lüttich statt des am 20. apr. (Necr. Leod. M.G.SS. 7,201 anm. 5 und Ann.Prum. ib. 15, 1292) gestorbenen Balderich (Ann.Lob. ib. 13, 234, Folcuini Gesta abb. Lob. c. 27 ib. 4, 69) verstärkt die erzbischöfliche partei. ‒ Im herbst zog Brun cum Lothariensibus aliisque sibi subditis populis auf bitte des französischen königs nach Burgund, um denselben in der belagerung der von Robert dem sohn Heriberts von Vermandois weggenommenen städte Dijon und Troyes zu unterstützen. Flodoardi Ann.; wahrscheinlich dieselbe belagerung von Troyes melden die Ann.Nivern. (ib. 13, 89) zu 960 okt.; die unzuverlässige Hist. Franc. Senon. (ib. 9, 367) erzählt von einer durch den streit Roberts mit dem bischof von Troyes hervorgerufenen persönlichen intervention Ottos (gewiss unrichtig) und lässt die gleichfalls in den okt. verlegte belagerung von Troyes mit einer den truppen Bruns durch die bürger von Sens beigebrachten niederlage enden. Gehört B. 2035 in dieses iahr (ind. III.), so folgte die belagerung von Dijon iener von Troyes nach; nach dem bericht Flodoards zu 960 glückte die einnahme der erstern stadt.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 274a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0959-00-00_1_0_2_1_1_519_274a
(Abgerufen am 28.03.2024).