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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Otto bestätigt der Geistlichkeit der (Dom-) Kanonie von Padua (sacerdotes Paduanensis ecclesiae ... ad partem canonicae sanctae Paduanensis ecclesiae), die durch den Archipresbyter Laurentius, den Archidiakon Reunard sowie die Presbyter Rogerius und Martinus an ihn herangetreten ist, eingedenk ihrer Treue den Besitzstand, insbesondere das Castrum Doiono, das Castrum Padensi (in Padua) und das Castrum Runcholauteri (Roncaiette, Com. Ponte San Niccolò, Prov. Padua) sowie den ihnen zugewiesenen dritten Teil der Zehnten, Ufergelder und Zölle (tam in decimis quam etiam in ripaticis vel teloneis). – Introitusverbot. – Pön 100 Pfund Gold. – Vuigfridus canc. ad vicem Brunonis archicap. – M. – a. inc. 952, a. r. in It. [1], in Fr. 14. – "Noverit omnium".

Überlieferung/Literatur

Kopie: Padua, Museo Civico, Biblioteca, Cod. B.P.1216 II: Giovanni Brunacci, CD Patavinus II, 18. Jh., n. 114 p. 117 (Kopie des Giuseppe Gennari) (E). – Drucke: Orsato, Istoria di Padova I, S. 198-199 = Dondi dall'Orologio, Dissertazione 2a, Documenta, Nr. 16 S. 30-31 = Böhmer, Acta Imperii selecta, Nr. 5 S. 3-4; Gloria, CD Padovano I, Nr. 41 S. 60-61, aus E; D O.I.143. – Regg.: Stumpf 205; B-O 205.

Kommentar

Das fränkische Königsjahr paßt nicht zum Inkarnationsjahr, das italische Königsjahr ist der schlechten Überlieferung völlig zum Opfer gefallen, doch ist an der Einordnung zu Februar 952 aus historischen Gründen nicht zu zweifeln. – Der Überlieferung dürfte auch die ungewöhnliche Trinitätsinvokation zuzuschreiben sein, wie schon Sickel, Vorbemerkung, vermutet hat. Der mit der Herstellung des D 143 betraute Notar (vgl. zuletzt das vorige Reg.) hat keine der älteren Urkunden des Bistums für die Textherstellung herangezogen. Zuletzt haben Hugo und Lothar für Padua unter Bischof Hildebert (ca. 942-956) geurkundet (D 62 = Reg. 1919). Daß der hier in D 143 nicht genannte Hildebert in Augsburg im August desselben Jahres (Reg. 2238) am Hofe Ottos zugegen gewesen sein sollte (so Simioni, Storia di Padova, S. 166f.; Pauler, Regnum Italiae, S. 128f.; Tilatti, Istituzioni, S. 36), ist eher unwahrscheinlich. Bei dem in den Konzilsakten genannten Bischof Adalbert (Adelberto Patavensis aecclesiae episcopo) wird es sich um Bischof Adalbert von Passau handeln; vgl. Hehl, MGH Concilia VI/1, S. 190 Z. 9 (mit Anm. 31). – Auffällig ist die Petentenformel mit der namentlichen Nennung der Kanoniker; vgl. Huschner, Kommunikation, S. 435 m. Anm. 79. Zum Archipresbyter Laurentius s. schon Reg. 2152. Zu den drei Castra, deren Identifizierung strittig ist (Gloria, a.a.O., S. XXXVII; Simioni, Storia, S. 186), s. jetzt bes. Settia, Chiese, S. 74-78; zur mutmaßlichen Lage des Castrum Padense in Padua ebd., S. 74; bei dem Castrum Doiono (verlesen aus de Domo: ebd., S. 75f.) handelt es sich wohl um das bei der Kathedrale gelegene Castrum (möglicherweise ist bei Doiono, verlesen aus Dolono, aber auch an Dolo ca. 10 km östlich Padua zu denken).   Zu Roncaiette s. Rippe, Padoue, passim, bes. S. 105; zu den beiden anderen Castra auch ebd., S. 105 (mit Erwähnung unseres Stücks). – Zur Sache noch Castagnetti, Veneto, S. 242.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2219, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0952-02-09_1_0_1_3_3_787_2219
(Abgerufen am 28.03.2024).