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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Hochzeit Ottos mit der Königin Adelheid (domna Adalheidis ... Ottoni regi ... copula coniuncta).

Überlieferung/Literatur

Cont. Regin. a. 951, ed. Kurze, S. 165. Vgl. Hrotsvit, Gesta Ottonis, vv. 637-665, ed. v. Winterfeld, S. 222f. (ed. Berschin, S. 297f.); Widukind III, 9, edd. Hirsch/Lohmann, S. 109; Flodoard, Annales a. 951, ed. Lauer, S. 132. Weitere ostfränkische Annalen und Chroniken, die in der Sache nichts Neues bieten, verzeichnet B-O 201a (s. schon Reg. 2198). Legendenhafte Ausschmückungen, in denen teilweise die beiden ersten Italienzüge Ottos d. Gr. vermengt werden, in jüngeren italischen Quellen, insbes. Chron. Noval. V, 12, ed. Cipolla,  Mon. Noval. II, S. 256 Z. 18ff.; Donizo, Vita Mathildis vv. 215-226, ed. Simeoni, S. 14 (vgl. B-Z2 †232). Vgl. noch Odilo, Epit. Adelh. c. 3 (IV), ed. Paulhart, S. 32; Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann, S. 156 Z. 3-7/27-31. – Reg.: B-O 201a.

Kommentar

Der Zeitpunkt der Vermählung läßt sich nicht genauer bestimmen. Der Versuch Wolfs, Frage, bes. S. 212ff., in weitausholender Beweisführung den 9. Oktober, das Fest des Hl. Dionysius, als Hochzeitstag glaubhaft zu machen (zustimmend Weinfurter, Adelheid, S. 8f.), kann nicht überzeugen. Wenn tatsächlich an diesem Tage bereits die Vermählung stattgefunden hätte, wäre es völlig unverständlich, warum Adelheid am Folgetag nicht für S. Ambrogio, das Mailänder Kloster, wo ihr verstorbener Gemahl Lothar beigesetzt war, interveniert haben sollte (Reg. 2198), wie sie dies auch in der am 15. Februar 952 von Otto für S. Ambrogio ausgestellten Urkunde tut (Reg. 2222). Auch die Überlegungen, die, basierend auf dem Weggang des designierten Thronfolgers Liudolfs und des in Ungnade gefallenen Mainzer Erzbischofs Friedrich vom Hof in Pavia spätestens Anfang Dezember (Reg. 2205), Argumente für eine genauere Datierung der Hochzeit gewinnen wollen, sind nicht wirklich beweiskräftig, da nicht feststeht, ob Friedrich erst nach erfolgter Trauung zu seiner erfolglosen Mission nach Rom aufgebrochen ist, und genausowenig nicht sicher ist, daß Liudolf die Hochzeit mit Adelheid tatsächlich noch abgewartet haben sollte (skeptisch schon Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 199), ehe er verärgert nach Norden aufbrach. – Nach Hrotsvit, Gesta Ottonis, a.a.O., hätte Otto von Pavia aus eine Gesandtschaft an die in Reggio nell'Emilia weilende Königin geschickt, um um ihre Hand zu werben. Als Adelheid daraufhin mit großem Gefolge aufbrach, habe Otto ihr seinen Bruder Heinrich über den Po entgegengeschickt, um die Braut angemessen nach Pavia zu geleiten. – Eine Dos-Urkunde Ottos für seine neue Gemahlin ist nicht überliefert, wohl aber aus D O.II.109 und D O.III.36 zu erschließen; vgl. Le Jan, Douaires, S. 470f.Unter der reichen Lit. vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 197f.; Mor, L'età feudale I, S. 174f.; Arnaldi, Adelaide, S. 247f.; Wolf, De pactis, bes. S. 33, 36; Zimmermann, Matrimonio, bes. S. 150f.; Bedina, Adelaide, S. 298-300; Engels, Herrschaftsstruktur, S. 272f.; Golinelli, Adelaide, S. 228-230; Zey, Imperatrix, bes. S. 17-23.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2202, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-10-00_3_0_1_3_3_770_2202
(Abgerufen am 24.04.2024).