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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

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Berengar läßt die Königin Adelheid gefangennehmen (.xii. Kal. Maii capta est Adelheidis imperatrix Cumis a Berengario rege).

Überlieferung/Literatur

Necr. Merseb. zum 20. April, edd. Althoff/Wollasch, Totenbücher, S. 4 (vgl. Althoff, Memorialüberlieferung, S. 373) = verlor. Trierer Necr., Auszüge ed. Brower, Antiqu. Trevir. I, S. 459; danach Thietmar Chron. II, 5 (3), ed. Holtzmann, S. 42. Nach Chron. Noval. V, 10, ed. Cipolla,  Mon. Noval. II, S. 253 Z. 20 – 254 Z. 3, wäre Adelheid in Pavia (anschließend?) gefangengehalten worden: in Papia civitate in quodam cęnaculo vi opprimitur. In der sehr viel späteren Vita Mathildis des Donizo, ed. Simeoni, v. 147f., soll sie in der Burg Garda eingekerkert worden sein: super arcem denique Gardam misit eam. – Vgl. Vita Math. ant. c. 7 (X), ed. Schütte, S. 125; Hrotsvit v. Gandersheim, Gesta Ottonis, vv. 467-511, ed. v. Winterfeld, S. 217f. (ed. Berschin, S. 291-293); Cont. Regin. a. 951, ed. Kurze, S. 164f.; Widukind III, 7, edd. Hirsch/Lohmann, S. 108; Odilo, Epit. Adelh. c. 2 (III), ed. Paulhart, S. 30f.; Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann, S. 155 Z. 1-5, 22-26; Vita Math. post. c. 15, ed. Schütte, S. 173. Unergiebig Ann. Quedl. a. 951, ed. Pertz, MGH SS III, S. 58 (ed. Giese, S. 465f.). – Reg.: B-O 196a.

Kommentar

Die Einträge in den Nekrologen von Merseburg und Trier (dazu Althoff, Totengedenken, S. 386f.; Ders., Memorialüberlieferung, S. 164 Anm. 109) verdienen besondere Glaubwürdigkeit, da sie das persönliche Memorialgedenken der Kaiserin Adelheid widerspiegeln; vgl. Althoff, Memorialüberlieferung, S. 147, 163f. Die unterschiedlichen Ortsangaben müssen sich nicht widersprechen, wenn man annimmt, daß Adelheid zunächst in Pavia in Obhut genommen wurde, sie von dort versuchte, über die Alpen zu fliehen (vgl. Delogu, Berengario II, S. 31), in Como aber gefangengenommen wurde, um anschließend auf die Burg Garda gebracht zu werden. Allerdings scheint mir die Nennung Gardas bei Donizo wegen der Lage der Burg unweit der ostfränkisch-bayerischen Haupteinfallstraße nicht sonderlich glaubwürdig. – Die zahlreichen Ausschmückungen der Gefangenschaft vor allem in den sächsischen Quellen, die Berengar in einem schlechten Licht erscheinen lassen, können hier auf sich beruhen. – Vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 190f.; Arnaldi, Adelaide, S. 247; Zimmermann, Matrimonio, bes. S. 143f.; Bedina, Adelaide, S. 298f.; Golinelli, Adelaide, S. 227-232. – Eine bruchstückhaft erhaltene Paveser Inschrift, in der eine Adelleida, möglicherweise die Königin Adelheid, genannt wird, bespricht Arcamone, Iscrizioni pavesi, S. 9-13.

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,3 n. 2173, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-04-20_1_0_1_3_3_741_2173
(Abgerufen am 24.04.2024).