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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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gründet nach rat des päpstlichen legaten bischof Marinus, des erzbischofs Friderich (von Mainz) und anderer bischöfe, seines bruders Brun und des herzogs und markgrafen Gere, zu ehren der h. Maria ein bistum in der burg (castro) Havelberg in der provinz Nielititzi, in der mark Geros, ernennt den Dudo (no 484 = Thietmar II,22(14); Oude A) zum bischof, stattet die kirche aus mit der halben burg und der halben stadt Havelberg und der hälfte der zugehörigen villen und mit Nizow in der provinz Nielititzi, sowie mit besitz in den provinzen Zemzici, Liezizi, Mintga, Chorice, Desseri, mit dem zehnten teil des tributes von Radewer und von der untern Mark, weist derselben den zehent der provinzen Zemzizi, Liezizi, Nielitizi, Desseri, Linagga, Murizzi, Tholenz, Ploth (= Chorice?), Mizerez, Brotwin (sonst Growin), Wanzlo, Wosze zu, bestimmt als nordgrenze des sprengels die Elde, Peene und das meer, als südliche die Stremme und die genannten provinzen (Nielitizi und Desseri, vgl. no 169) und verbietet allen andern bischöfen in diesem gebiet zu zehnden oder sonst geistliche rechte auszuüben. Ego Bruno canc. adv. Friderici archicap. Havelburger Hausbuch von 1748 mit ind. II Berlin (A). Lünig RA. 17b, 80 no 1 aus k.; Schmidt Einleitung zur Brandenb. Kirchenhist. 34 aus k. mit X. mai = Schroeder Papist. Meklenburg 118 = Franck Altes und neues Meklenb. 2,89 = Buchholtz Versuch einer Brandenb. Gesch. 1,405 no 2; Riedel C. d. Brandenb. I, 2,435 no 1 aus Havelb. Hausbuch von 1720; Ebeling Die deutschen Bischöfe 1,475 aus der gleichen k.; Wigger Meklenb. Ann. 31 aus Schroeder und Riedel; Hasselbach C. d. Pom. 17 no 6 aus k. und Lünig; Mecklenb. UB. 1, 16 no 14 aus Lünig, Schroeder und Riedel = Heinemann C. d. Anhalt. 1, 13 no 18; *M. G. DD. 1, 156 no 76 aus A; ortserkl. Riedel l. c. 383, Grossfeld Or. Magdeb. 9.10, Uhlirz Gesch. von Magdeburg 30.131. ‒ Unzweifelhaft echt, auf grund desselben konceptes entstanden wie no 169 und auch gleichzeitig mit letzterem wegen der nennung des päpstlichen legaten (Dümmler Otto I. 168; die gegenteilige meinung in M. G. DD. 1, 188 scheint mir unhaltbar), iedoch mit datirung nach der ursprünglichen entschliessung Ottos (so auch Uhlirz l. c. 131), daher auch cathedrali constituendae; dass die Ann. Magdeb. (M. G. SS. 16,143) diese gründung zu 939 und die Gesta aep. Magdeb. c. 5 (ib. 14, 378) sie zu 938 setzen, ist belanglos. Die verleihung der zehnten in den provinzen Zemzici und Desseri an Havelberg und wieder in Zamcizi und Dassia an Brandenburg no 169 ist nicht zu beanstanden, sie kehrt in den or. Konrads III und Friedrichs I. (St. 3575.4282) für das erstere, und Friedrichs I. (St. 3907) für letzteres stift wieder, es ist daher auch kaum mit Ledebur in Allg. Arch. 1, 27 ff. und Mark. Forsch. 1,203 an blosen irrtum zu denken; ob aber 2 verschiedene gaue gleichen namens bestanden wie Böttger Diöcesangr. 4, 51 ff. zu erweisen versucht, oder die diöcesaneinteilung diese gaue durchschnitt, ist mit dem vorhandenen materiale nicht zu entscheiden. ‒ Einverleibung in den Mainzer erzsprengel ausdrücklich berichtet in no 447 und Gesta Magd. c. 5. l. c. ‒ Zuvor vielleicht aufenthalt in Werla nach no 150.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 134, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0946-05-09_1_0_2_1_1_280_134
(Abgerufen am 28.03.2024).