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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Agapit II. deponiert Reliquien des Märtyrers Cyriak in dem dann nach diesem benannten römischen Kloster an der Via lata (sanctissimus praesul ... recondidit corporis caput almi martyris et levitae Cyriaci intra monasterium iuxta regionem Viae latae secus arcum Tiburii et sicut olim vocabatur ecclesia sancti Stephani mutavit pontifex nomen monasterii, ut vocaretur sancti Cyriaci).

Überlieferung/Literatur

Erw.: Translatio s. Cyriaci (AASS. Aug. II 335 f.). Reg.:Lit.: L. Cavazzi, La diaconia di S. Maria in Via lata e il monastero di S. Ciriaco (Rom 1908) 251 f.; Hamilton, House of Theophylact 203 ff.

Kommentar

Über das Cyriakkloster und seine Gründung vgl. weiters IP. I 78; Gerstenberg, Entwicklung 42; Huelsen, Le chiese 243 ff.; Antonelli in Benedictina 4/1950, 36 und Ferrari, Rom. Monasteries 112 ff. Laut der zitierten Translatio erfolgte die Gründung des Klosters im Jahre 940 durch die Basen des Fürsten Alberich von Rom Marozia II., Stephania und Theodora III. Die Deponierung der Reliquien des Cyriak datiert die Translatio temporibus gloriosissimi Ottonis augusti, praesidente Romae sanctissimo papa Agapito. Abgesehen von der voreiligen Benennung Ottos des Großen als Kaiser, der allerdings 962 tatsächlich mit dem Kloster in Beziehung trat (vgl. n. 297), ergeben sich auch andere Schwierigkeiten für die Datierung der Ereignisse und den wahren Gehalt der Legende. Unter anderem wird erzählt, daß bei der Überführung der Reliquien von einem Zömeterium an der Via Ostia in das Stephanskloster das die Reliquien transportierende Gefährt dreimal und zuletzt knapp vor dem Kloster stehenblieb und sich nicht weiterbewegen ließ. Agapit II. wurde deswegen um Rat gefragt, beriet mit seinem Klerus, kam endlich selbst an die Stelle und forderte dort in einer wörtlich wiedergegebenen Rede das versammelte Volk zum Gebet auf, da alle anderen Mittel versagen würden. In der Tat setzte sich dann der Wagen wieder in Bewegung, und Agapit vollzog auf Bitten der Klostergründerinnen die Deposition der Reliquien im Stephanskloster. Unter dem Namen San Ciriaco ist das Kloster erstmals 955 in einer Papsturkunde (n. 247) bezeugt. Die Translation muß aber noch vor 951 stattgefunden haben, da in diesem Jahre Theodora III. zum letzten Male als lebend urkundlich erscheint. Wenn dem Translationsbericht getraut werden darf, der ihre und ihrer Schwestern Anwesenheit bei der Deposition voraussetzt, so muß allerdings angenommen werden, daß Theodora deswegen von Neapel, wo sie seit 940 mit Herzog Johannes III. verheiratet lebte, nach Rom gereist war.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 198, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0946-00-00_10_0_2_5_0_212_198
(Abgerufen am 19.04.2024).