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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Leo (VII.) gewährt dem Kloster Cluny unter Abt Odo (Oddoni religioso abbati Cluniensis cenobii in honore summorum apostolorum Petri et Pauli consecrati, quod a Uilelmo Aquitanorum duce constructum est) (D. Mâcon) auf Intervention der (italischen) Könige Hugo und Lothar sowie mit Berufung auf das Testament Herzog Wilhelms (I.) von Aquitanien und das Privileg Papst Johannes' (XI.) (n. 105) die Exemtion von jeder geistlichen und weltlichen Gewalt, die Unterstellung unter die römische Kirche (ab omni dominatu cuiuslibet persone ..., liberum et absolutum ... Romanę tantum sedi ... subiectum), das Recht der freien Abtwahl und die Immunität; verbietet die Übertragung des Klosters an Kanoniker oder Laien; bestätigt die Schenkungen der Könige Rudolf (von Frankreich), Hugo und Lothar an das Kloster sowie dessen Besitzungen, besonders das Kloster Charlieu (Carilocus) (D. Mâcon); erklärt die lange nicht geltend gemachten Ansprüche der Kirchen von Lyon und Mâcon auf gewisse Klostergüter für verjährt; bedroht Besitzstörung und Rechtsverletzung mit Anathem 〈erneuert das Interdikt über die Kapelle Péronne (Petronanno) zugunsten der Kirche St-Pierre-de-Lanque (beati Petri de Lango) (D. Mâcon), das von einem Konzil in Chalon-sur-Saône (apud Cabilonem) verhängt wurde〉. ‒ Sicut pietati fidelium patet ... Scr. pm. Leonis not. et scrin. SRE. in men. Jan., ind. XI.

Überlieferung/Literatur

Org.: Kop.: um 1100, Paris Bibl. nat.: Ms. lat. nouv. acq. 2262 p. 11. Drucke: Bull. Cluniacense 4; Migne, PL. 132, 1074; Zimmermann, PUU. 137 n. 81. Reg.: J. 2759; Bernard-Bruel, Recueil I 467 n. 483; JL. 3605; Santifaller, LD. 311; Santifaller, Elenco 282. Lit.: Sackur, Cluniacenser I 99 u. 108; Smith, Hist. of Cluny 49 f.; Valous, Le domaine 333 f.; Letonnelier, L'abbaye exempte 26; Champly. Hist. de Cluny 31; Evans, Monastic Life 12; Antonelli, L'opera di Odone 29; Hallinger, Gorze-Kluny 55 u. 750; Szaivert, Klosterexemtion 294; Wollasch, Königtum, Adel und Kloster 101; Cowdrey, Cluniacs 16; Kortüm, UrkSprache 255.

Kommentar

Mit dem Testament ist die Gründungsurkunde von Cluny von 910 gemeint; vgl. Wollasch, Cluny 9 ff. Zu den Schenkungen Hugos und Lothars vgl. auch n. 110 u. n. 131, zu den Schenkungen Rudolfs Bautier-Dufour, Recueil 77 ff. Der Passus betreffend das Interdikt findet sich in der Papsturkunde als Nachtrag nach der Skriptumzeile. Ob auch das verlorene Original den Satz an dieser Stelle brachte oder ob er spätere Hinzufügung ist, wodurch ein Kopistenfehler verbessert oder der Inhalt eines anderen Papstmandates aufgenommen werden sollte, ist fraglich. Das Interdikt wird ebenso in einer Urkunde des Bischofs Maimbod von Mâcon von Feb. 938 (vgl. Bernard-Bruel I 467) erwähnt. Über das Konzil von Chalon gibt es sonst keinerlei Nachrichten. Kortüm vermutet, daß die dispositiven Teile der PUU. von Odo selbst stilisiert wurden und verweist auch auf römisch-rechtliche Anspielungen, ähnlich wie in n. 141.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 140, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0938-01-00_1_0_2_5_0_148_140
(Abgerufen am 28.03.2024).