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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst (Leo VII.) beruft den Abt Odo von Cluny nach Rom, damit er das Kloster San Paolo an der Via Ostia reformiere.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Johannes v. Cluny, Vita Odonis I 27 (MGSS. XV 587); Mürtz, Chr. Sublacense 9 (Allodi 112). Reg.: Trifone, Serie 110. Lit.: Sackur, Cluniacenser I 101; Schuster, San Paolo 45; Antonelli, L'opera di Odone 21 ff.; Ferrari, Rom. Monasteries 265; Partner, Lands of St. Peter 84.

Kommentar

Die Berufung erfolgte laut der Vita im Einvernehmen mit universis ordinibus sacrae sedis, worunter wohl vor allem auch der römische Princeps Alberich gemeint sein dürfte, dessen Eintreten für die monastische Reform bekannt ist; vgl. dazu Rota in Arch. stor. Rom. 79/1956, 11 f. u. in Studi Romani 9/1961, 506. Hugo v. Farfa, Destructio (Balzani, FSI. 33/1903, 39) schreibt die Berufung Odos nur dem Fürsten zu. Die Datierung der Romreise Odos ergibt sich aus dem Bericht der Vita, wonach er vorher seinen Freund Adegrin in dessen bei Cluny gelegenen Eremitage besucht und dieser ihm von einer Vision erzählt haben soll, die er am 19. Juni 936, dem Krönungstag Ludwigs IV. von Frankreich, gehabt hatte. Daher ist die Einladung Odos nach Rom wohl in den Anfang des Pontifikates Leos VII. zu datieren. Mürtz berichtet irrtümlich schon von einer Berufung durch Johannes XI. und erzählt auch, daß Odo vom Papste zum reformator generalis ordinis Benedicti ernannt wurde. Bes. Wert kommt dieser späten Tradition nicht zu, jedoch beschränkte sich das Reformwerk Odos tatsächlich nicht bloß auf San Paolo. Vor allem hat er nach einem im Frühjahr 936 gescheiterten Kriegszug des Königs Hugo gegen Rom den Frieden zwischen dem König und dem Fürsten vermittelt; vgl. Zimmermann, Dunkle Jh. 82.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI II,5 n. 125, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0936-00-00_6_0_2_5_0_132_125
(Abgerufen am 18.04.2024).