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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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(supra Mosam) Belagerung dieser feste Bosos, des bruders des westfränkischen königs, da sich Boso den ladungen Heinrichs wegen widerrechtlich occupirten kirchengutes hartnäckig zu folgen weigerte. Boso stellt sich, nachdem ihm durch geisseln sicherheit verbürgt worden, persönlich, verspricht Heinrich treue und frieden, gibt die kirchengüter gegen erlangung anderer entschädigung heraus, wird mit Giselbert und den übrigen Lothringern versöhnt. Auch Hugo von Francien und Heribert von Vermandois halten sprache mit dem deutschen könig (etwa wegen der von Flodoard gemeldeten bemühungen des papstes und Heriberts zu wiederherstellung des aus dem kerker entlassenens Karls des Einfältigen?), scheiden aber unbefriedigt, kommen mit k. Rudolf zusammen; Heribert unterwirft sich demselben wieder (wofür herzog Hugo schon zu anfang des iahres gewirkt hatte; für Heribert ausschlaggebend war wol die feindschaft gegen Boso vgl. Flodoardi Ann. 929.930) und sperrt k. Karl neuerdings ein. Flodoardi Ann. = Hist. Rem. IV, 21. ‒ Lage von Durofostum unsicher, vgl. Waitz Heinrich I. 3 120, Dümmler Ostfränk. Reich 3 2,468, vielleicht Doveren bei Hertogenbosch, vgl. BM. 1921b. Die Zusammenkünfte brauchen übrigens nicht in Durofostum stattgefunden zu haben, sondern wahrscheinlicher in Mastricht s. die folgende no; nach der reihenfolge bei Flodoard fällt die expedition geraume zeit nach der fasten und vor ende august. ‒ In zusammenhang mit diesem abfall Heriberts dürfte der aufstand zu Metz gewesen sein, in welchem b.Benno (vgl. no 16a) geblendet wurde. Flodoardi Ann.; Cont. Reginonis zu 927 mit der meldung über bestrafung der täter auf synode zu Duisburg (welche wol 929 statthatte, vgl. Waitz Heinrich I. 3 136, M. G. LL. 2,17), s. auch Mir. s. Glodesindis c. 46 M. G. SS. 4,237. Damals erfolgte wahrscheinlich die verheiratung Giselberts mit Heinrichs tochter Gerberg, welche die Ann. s. Maximim M. G. SS. 4,6 und wol abhängig davon auch Cont. Reginonis zu 929 setzen, aber auch die nicht ganz gleichzeitige eintragung der Ann. s. Maxim. zu 930 gehört in das vorausgehende iahr (vgl. auch Waitz Heinrich I. 3 121); ausserdem melden das ereigniss Widukind I,30; V. Mahthild. ant. c. 6 ib. 10,577; Iocundi Transl. s. Servatii c. 40 ib. 12,105 (sagenhaft Gerberg als tochter Ottos II. bezeichnend): Mastricht wird heiratsgut der gemalin; Giselbert in illa regia sede manens imperatoris vice digne et libere universam regeret terram.

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Empfohlene Zitierweise

RI II,1 n. 22b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0928-00-00_2_0_2_1_1_65_22b
(Abgerufen am 17.04.2024).