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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Rudolf nimmt das Kloster S. Zeno (in Verona) (monasterium B. Zenonis, ubi eius corpus humatum quiescit) auf Bitten seines consiliarius, des Bischofs Wido (von Piacenza), mit allen Pertinentien in seinen Schutz (sub nostrum mundburdum), bekräftigt das Introitusverbot für alle Amtsträger (dux, comes, vicecomes nulloque magna parvaque persona), fordert mit Königsbann (nostro bando bandimus) die Herausgabe unrechtmäßig in Besitz genommenen Klosterguts, bekräftigt den gesamten urkundlichen und sonstigen Besitzstand des Klosters zu freiem Eigen (iure proprietario) und wiederholt die urkundliche Verfügung Kaiser Berengars (divae memoriae Berengarius Imperator) und anderer Vorgänger, die es den Äbten erlaubt hatten, zwei Schiffe auf dem Po, der Etsch und den übrigen Flüssen ohne Zölle und Abgaben (absque ulla publica exactione et datione) zu unterhalten. - Pön 1000 Pfund Gold. - Manno canc. ad vicem Beati ven. episcopi et archicanc. - MF. SR. SI D. - a. inc. 924, a. r. in It. 3, Ind. 13. - "Si sacris".

Originaldatierung:
(prid. Id. Nov., Veronę)

Überlieferung/Literatur

Or. Verona, Arch. di Stato, Orfanotrofio femminile, Diplomi, n. 13 (A). - Kopien: Verona, Bibl. Civica, Ms. 954: Lazzaroni, Verona sacra, 17. Jh., S. 622. Zu weiteren jüngeren Abschriften vgl. Schiaparelli, I Diplomi italiani di Rodolfo II, S. 114. - Faksimile: Arch. paleogr. ital. IX, Taf. 19 (mit Regest). - Drucke: Ughelli, Italia sacra V1, Sp. 653-654 = V2, Sp. 740-741 = Origines Guelficae II, Nr. 37 S. 121-123 = Cavattoni, Memorie di san Zenone. Nr. 90 S. 230-232; Schiaparelli, I Diplomi italiani di Rodolfo II, Nr. 7 S. 113-116; Schiaparelli, Trascrizioni dei facsimili (dell'Arch. paleogr. ital. IX) Taf. 19, S. 76-80; Fainelli, CD Veronese II, Nr. 191 S. 256-258. - Regg.: B 1496; Dümmler, Gesta, Nr. 7; Forel, Nr. 125; Cipolla, Verzeichniss, Nr. 44; ders., Fonti edite, Nr. 196 S. 63; Dufour, Nr. 22; Catalogo Mostra Verona, Nr. 48.

Kommentar

D 7 wurde wie die beiden folgenden Stücke (vgl. Regg. 1424-1425) angeblich am 12. November in Verona ausgestellt Da alle drei Urkunden von verschiedenen Schreibern mundiert wurden und zudem an ganz unterschiedliche Empfänger gingen, hat schon Schiaparelli, Trascrizioni, a.a.O., S. 77, vermutet, daß sich das Tagesdatum auf die Handlung beziehen wird. Am 12. November könnte Rudolf in die Hochburg seines verstorbenen Rivalen eingezogen sein; um an diesen Tag zu erinnern, scheinen alle drei Urkunden entsprechend datiert worden zu sein. - Auch in Friaul wurde Rudolf als neuer Herrscher Italiens damals anerkannt; vgl. die von Della Torre, L'abbazia di Sesto, Nr. 9 S. 104-106, edierte Charta einer gewissen Imeltruda (mit a. Ru. 3. Ind. 13, wohl auf 924 November 21 zu datieren); vgl. Krahwinkler, Friaul, S. 291. Bei dem von Paschini, Storia del Friuli3, S. 191, unter Berufung auf De Rubeis erwähnten angeblichen Deperditum Rudolfs für das Kloster Sesto in Friaul handelt es sich in Wirklichkeit um diese Charta. - Rekognitionszeile und Datierung stammen von derselben Hand, die auch das Eschatokoll in D 3 (Reg. 1383) geschrieben hat, der übrige Teil wurde von anderer unbekannter Hand in einer für die Kanzlei Berengars I. typischen Schrift mundiert. Eine ältere Urkunde Berengars für S. Zeno diente als Vorlage für den Schlußteil des Kontextes ( Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 11, bes. S. 116 Z. 12ff.; vgl. Reg. 945). Zu sonstigen Diktateigentümlichkeiten, die darauf hindeuten, daß der Kanzlei Rudolfs auch eine nicht erhaltene Urkunde Berengars aus seiner Kaiserzeit vorlag, vgl. Schiaparelli, a.a.O. Jüngere Bestätigungsurkunden für S. Zeno sind Schiaparelli, I Diplomi di Ugo, Nr. 1, D O.I.234 und D H.II.309. - Zu Bischof Wido von Piacenza vgl. zuletzt Reg. 1382; s. auch Keller, Struktur, S. 222.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1423, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0924-11-12_1_0_1_3_2_1434_1423
(Abgerufen am 29.03.2024).