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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,2

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Berengar bestätigt der bischöflichen Kirche von Padua (s. Patavensis ecclesia) auf Bitten der Bischöfe Ingo, Rocio und Johannes zu seinem Seelenheil den gesamten urkundlichen Besitzstand (omnia quae per precepta aliorum regum vel imperatorum nec non quae per cartarum instrumenta ... oblata sunt), gewährt den dortigen Kanonikern das Recht, wie gewohnt ihre Besitzungen unter sich aufzuteilen (liberam 0habeant, cum consensu episcopi ..., potestatem de omnibus ..., ut consuetudo fuit, dividendi), insbesondere nämlich die Zehnten der Stadt (decima civitatis) und der umliegenden, namentlich genannten villae sowie den dritten Teil des ripaticum und des Zolls der Stadt, und verbietet allen öffentlichen Amtsträgern, auf Kirchenbesitz wie Märkten und Kastellen tätig zu werden und Abgaben oder Leistungen zu fordern. - Pön 100 Pfund Gold. - Iohannes episcopus et canc. ad vicem Ardengi episcopi et archicanc. - MF. SI D. - a. inc. 917, a. r. 28, imp. 3, Ind. 6. - "Si sacris".

Originaldatierung:
(XII. Kal. Mai., civitate Papię)

Überlieferung/Literatur

Or. Padua, Arch. Capitolare, Privilegi I, n. 4 (A). - Kopien: Ebd., Ruotoli des F. Bertinati, t. I, Ende 17. Jh., ohne Fol. Mehrere Kopien 18. Jh. verzeichnet Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, S. 308. Teilfaksimile Barzon, Padova cristiana, S. 141. - Drucke: Stampa ... di Padova, Anon. 18. Jh. (vgl. Schiaparelli, a.a.O., S. 308); Muratori, Antiq. Ital. III, Sp. 197-198; Dondi Dall'orologio, Dissertazione 2a Documenta, Nr. 10 S. 18-20; Gloria, CD Padovano I, Nr. 31 S. 48-50; Schiaparelli, I Diplomi di Berengario I, Nr. 118 S. 308-311. - Regg.: Dümmler, Gesta, Nr. 88; Cipolla, Fonti edite, Nr. 177 S. 61f.; Fainelli, CD Veronese II, Nr. 155 S. 204.

Kommentar

Zum nicht fortgezählten Königsjahr Berengars vgl. Reg. 1329. - D 118 wurde nach dem gleichen Formular wie D 51 (Reg. 1177) für die Kirche von Asti verfaßt und von unbekannter, kanzleifremder und ungeübter Hand mit vielen Versehen und Fehlern geschrieben. Ob das Monogramm vollzogen wurde, ist nach Schiaparelli unklar. Die von diesem angeführte Urkunde des Bischofs Ildebert von Padua (ca. 942-956) von angeblich 964, in der dieser die hier den Kanonikern gewählten Rechte bestätigt (ed. Gloria, CD Padovano I, Nr. 47 S. 69), ist höchst verdächtig und, wenn überhaupt echt, ins Jahr 956 zu setzen; vgl. Pauler, Regnum Italiae, S. 128f. Die Identität der intervenierenden Bischöfe ist unbekannt; vgl. Simioni, Storia di Padova, S. 165. Bischof von Padua war 918 der 912 erstmals bezeugte Sibico (Reg. 1252), der 924 von Rudolf II. ein Privileg für seine Kirche erhält (Reg. 1425); vgl. Simioni, Storia di Padova, S. 165-168. Vgl. noch Regg. 1044 u. 1305 für den gleichen Empfänger; s. schon B-Zi 127. - Zu inhaltlichen Aspekten und zur Identifizierung der genannten Villae vgl. Castagnetti, Veneto, S. 196-198, 242.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,2 n. 1333, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0918-04-20_1_0_1_3_2_1344_1333
(Abgerufen am 24.04.2024).